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RISIKOMANAGER_04.2019

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8 RISIKO MANAGER 04|2019

8 RISIKO MANAGER 04|2019 Non-Financial Risks Die Zukunft des Managements nicht-finanzieller Risiken bei Banken Die wachsende Bedeutung nicht-finanzieller Risiken (Non-Financial Risks, NFR) stellt neue Anfor derungen an das Risikomanagement von Banken. Hinsichtlich bestimmter Elemente des Rahmenwerks zum Management von NFR hat die Branche bereits entscheidende Fortschritte erzielt, beispielsweise bei der Entwicklung von Risikotaxonomien und der Anpassung der Governance-Strukturen für NFR. Es gibt einen Trend zur Bündelung der NFR-Verantwortlichkeiten in einer Gruppe innerhalb der zweiten Verteidigungslinie (Second Line of Defence, 2LoD), häufig auch Umbrella Function genannt, um Prozesse, Systeme und Methoden zu harmonisieren. Dennoch bleibt gerade für größere Banken die Herausforderung bestehen, geeignete Organi sations- und Governance-Strukturen für ihre Geschäftsmodelle und Risikoprofile zu finden, die ein effizientes und wirksames Management von NFR ermöglichen.

ERM 9 Kontext In den letzten zehn Jahren haben Banken signifikante Verluste erlitten, die auf ein Versagen von Risiko- und Kontrollmechanismen im Zusammenhang mit NFR zurückzuführen sind. In Zukunft dürfte die Bankenbranche angesichts der Komplexität ihres Geschäftsumfelds, das durch neue Technologien, volatile Märke und weltweite politische Unsicherheit geprägt ist, noch stärker NFR ausgesetzt sein. Darüber hinaus konzentriert sich die Bankenaufsicht inzwischen immer stärker auf NFR (siehe beispielsweise EBA-Stresstests und SREP-Briefe) sowie auf einzelne NFR-Arten (wie etwa Drittanbieter-/ Outsourcing-Risiken, siehe auch EBA-Konsultationspapier 2018/11 zu Outsourcing-Vereinbarungen). Die verschärfte Prüfung durch die Aufsichtsbehörden erhöht den Druck auf das Topmanagement, angemessene Überwachung, Management und Kontrolle von NFR nachzuweisen. und harter Schwellenwerte und vorausschauender Risikoappetit-Metriken für NFR eindeutig definiert und 3. übergreifend über alle relevanten Funktionen und Prozesse klar kommuniziert. » Risikoidentifikation: Ein umfassender Prozess zur Identifikation von Risiken ist implementiert, der sämtliche NFR konsistent erfasst. » Modellierung und Messung: Alle NFR sind quantitativ oder qualitativ bewertet. » Kontrollen und Mitigation: Eine optimierte Anzahl von Kontrollen für eine breitere Palette an NFR und Prozessen wird genutzt und führt zu Kosten- und Effizienzvorteilen, und unterstützt sowohl den Business Case als auch die frühzeitige Akzeptanz für das Management von NFR. » Überwachung und Berichterstattung: Alle NFR sowie zugehörige Metriken und Key Risk Indicators (KRIs) werden übergreifend über alle Verteidigungslinien und obersten Führungsebenen (einschließlich des Vorstands) hinweg überwacht und kommuniziert. Zusätzlich nutzen die Banken vier Rahmenwerk-Enabler für eine erfolgreiche Implementierung des NFR-Managements der Zukunft: » Risikokultur: Alle Mitarbeiter haben für sämtliche Aktivitäten der Risikoübernahme und Risikokontrolle einheitliche Einstellungen und Verhaltensweisen. » NFR-Risikotaxonomie: Eine umfassende NFR-Risikotaxonomie, die auch sich neu entwickelnde Risikoarten abdeckt, ist etabliert und wird bei Bedarf weiterentwickelt. » Governance: Die vorhandenen Organisationsstrukturen sind so angepasst worden, dass ein wirksames und effizientes NFR-Management möglich ist. Das NFR-Management der Zukunft Abb. 01 Zweckbestimmtes Rahmenwerk für NFR-Management und dessen Enabler Banken werden sich künftig auf ein wirksames und effizientes NFR-Management fokussieren, das sich aus drei Kernelementen zusammensetzt: einem zweckbestimmten Rahmenwerk für das NFR-Management, einer konsistenten NFR- Risiko taxonomie und einem angemessenen NFR-Governance- Modell. Überwachung und Berichterstattung Governance Richtlinien und Vorgehensmodell Zweckbestimmtes Rahmenwerk für NFR-Management und Enabler Ein Rahmenwerk für das wirksame Management von NFR setzt sich aus sechs Bausteinen zusammen, die eng miteinander verknüpft sind ( Abb. 01): » Richtlinien und Vorgehensmodelle: Die Richtlinien sind klar definiert und übergreifend für alle NFR abgestimmt. Die NFR-Vorgehensmodelle sind über die drei Verteidigungslinien (LoD) hinweg harmonisiert und stützen sich auf ein übergeordnetes Risikomanagement-Rahmenwerk. » Risikoappetit: Die Definition des Risikoappetits für NFR ist 1. an der Strategie des Instituts ausgerichtet, 2. anhand weicher NFR-Risikotaxonomie Kontrollen und Mitigation Modellierung und Messung NFR Management Rahmenwerk Daten und technologische Infrastruktur Enabler Risikoappetit Risiko - identifikation Risikokultur

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