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RISIKO MANAGER 23.2015

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4 Ausgabe 23/2015 Banken

4 Ausgabe 23/2015 Banken weiten Immobilienfinanzierungen aus Rund 90 Prozent aller Banken in den führenden und etablierten Immobilienmärkten Europas haben ihre Aktivitäten im Bereich der Immobilienfinanzierung im Vergleich zum Vorjahr mindestens konstant gehalten oder sogar ausgeweitet. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Finanzierung von vermieteten Immobilien. So das Ergebnis einer KPMG-Umfrage unter mehr als 90 Banken in 21 europäischen Ländern. In der Umfrage stellte sich heraus, dass Banken den Mangel an hochwertigen Immobilien als entscheidenden Einflussfaktor auf die Qualität ihrer Kreditportfolien betrachten. Dieser Mangel könnte somit mittelfristig dazu führen, dass die Qualität der Kreditportfolien europäischer Banken absehbar sinkt. Den höchsten Anteil ausfallgefährdeter Immobilienkredite in den Portfolios der Banken auf den führenden Märkten Europas verzeichnen Immobilien in Spanien. Hier läuft nach Aussage der Banken die Hälfte aller Kredite Gefahr, auszufallen, ein Drittel aller Kredite sehen die Befragten dabei sogar als „ernsthaft gefährdet“ an. Vergleichsweise hoch ist der Anteil gefährdeter Immobilienkredite auf den etablierten Märkten Slowakei (27 Prozent) und Niederlande (18 Prozent) sowie Großbritannien und Italien (jeweils 15 Prozent). Der Anteil ausfallgefährdeter Kredite auf dem deutschen Markt beträgt hingegen nur sechs Prozent. Die Mehrheit der befragten Banken geht davon aus, durch Restrukturierungen den größten Teil der ausfallgefährdeten Kredite – nämlich 60 Prozent – erfolgreich managen zu können. Am höchsten ist diese Quote in Tschechien (82 Prozent), Österreich (80 Prozent) und Schweden (79 Prozent). Deutschland hingegen liegt hier mit einer Quote von 58 Prozent noch unter dem europäischen Durchschnitt. Der Wettbewerb innerhalb der Kreditinstitute – aber auch zwischen Kreditinstituten und alternativen Kreditgebern – hat sich verschärft. Dies ist insbesondere in den reiferen Märkten der Fall. Die Befragten gaben an, dass ihre größten Konkurrenten unter den alternativen Kreditgebern nicht ortsansässige Geschäftsbanken seien, gefolgt von Private Equity-Fonds und Debt Funds sowie Versicherern und Pensionsfonds. Wichtigste Kriterien für eine Finanzierung sind nach übereinstimmender Aussage der befragten Banken ein solides Geschäftsmodell und die Qualität der Immobilie. Zunehmender Wettbewerb und ein sich verbesserndes gesamtwirtschaftliches Umfeld haben dabei im Vergleich zum Vorjahr die Marge im Durchschnitt sinken lassen. Für projektierte Büroimmobilien in Deutschland, Großbritannien oder Spanien liegt diese nach Angabe der Banken zwischen 2,0 und 4,0 Prozent, bei Bestandsimmobilien zwischen 1,4 und 3,1 Prozent. Deutsche Banken verlangen dabei den geringsten Aufschlag. Weitere Informationen sind auf der KPMG-Website (www. kpmg.de) in der Rubrik /Medien /Pressemitteilungen verfügbar. Finanzindustrie hält Kapitalmarktunion für sinnvoll Die Europäische Kommission hatte am 18. Februar 2015 ein Grünbuch zur Schaffung einer Kapitalmarktunion vorgelegt. Am 30. September hat die Europäische Kommission hierzu ihren „Aktionsplan zur Schaffung einer Kapitalmarktunion“ veröffentlicht. Die Kapitalmarktunion soll Unternehmen neue Möglichkeiten eröffnen, ihre Finanzierungskanäle zu diversifizieren, und vor allem für kleine und mittlere Unternehmen die Kosten der Kapitalaufnahme senken. Stärker integrierte Kapitalmärkte und effizientere Marktinfrastrukturen sollen zudem die Schockresistenz der europäischen Wirtschaft verbessern und zusätzliche Investitionen ermöglichen. Die deutsche Finanzindustrie hält die von der Europäischen Kommission geplante Kapitalmarktunion für sinnvoll. Das ergab eine Umfrage des Center for Financial Studies (CFS) unter Finanzinstituten und Dienstleistungsunternehmen am Finanzplatz Deutschland. Mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer (60 Prozent) gab an, dass die Kapitalmarktunion in Europa eine sinnvolle Ergänzung der europäischen Bankenunion wäre. Eine Mehrheit der Befragten erwartet allerdings keine besonderen positiven Effekte auf die deutsche Wirtschaft oder zusätzliche Wachstumsimpulse für Europa, wenn die Kapitalmarktvorschriften stärker harmonisiert werden. Die Frage, ob sich ihr eigenes Unternehmen bereits mit den Auswirkungen einer möglichen Kapitalmarktunion beschäftigt, wurde von knapp 60 Prozent der Finanzinstitute verneint. Dagegen befassen sich rund 60 Prozent der befragten Dienstleister aktuell schon mit den möglichen Konsequenzen einer europäischen Kapitalmarktunion. Gut die Hälfte der Befragten (52 Prozent) geht nicht davon aus, dass eine stärkere Harmonisierung der Kapitalmarktvorschriften zu zusätzlichen Wachstumsimpulsen in Europa führt. Vor allem die Finanzinstitute zeigen sich hier skeptisch und erwarten zu 65 Prozent keine positiven Wachstumseffekte. Im Gegensatz dazu rechnet mehr als die Hälfte der Dienstleister (54 Prozent) durchaus mit Wachstumsimpulsen. Die Frage, ob besonders die deutsche Wirtschaft, die stark durch kleine und mittlere Unternehmen geprägt ist, von einer Kapitalmarktunion profitieren würde, verneinen knapp 60 Prozent der Umfrageteilnehmer. Nur rund ein Drittel der Befragten geht davon aus, dass eine Kapitalmarktunion besonders der deutschen Wirtschaft zugutekommen würde. Die Schaffung einer Kapitalmarktunion soll insbesondere auch die kapitalmarktorientierte Unternehmensfinanzierung fördern. Rund 60 Prozent der Umfrageteilnehmer erwarten, dass sich dies stark bzw. mäßig auf die Marktstellung der Banken auswirken würde. Ein Viertel der Befragten erwartet dagegen nur schwache Auswirkungen. Bei den Finanzinstituten rechnet rund die Hälfte der Umfrageteilnehmer mit starken bzw. mäßigen Auswirkungen, während ein Drittel nur schwache Effekte erwartet. Bei den Dienstleistungsunternehmen gaben knapp 70 Prozent an, dass sie mit starken bzw. mäßigen Auswirkungen auf die Markstellung der Banken rechnen. Weitere Informationen sowie die vollständige Studie sind auf der CFS Website (www.ifk-cfs.de) in der Rubrik /News verfügbar.

5 EBA konkretisiert Ausfalldefinition Die European Banking Authority (EBA) hat Leitlinien zur weiteren Konkretisierung des Begriffs „Schuldnerausfall“ gemäß Artikel 178 CRR (Defintion of Defaul) erarbeitet und zur Konsultation gestellt; Stellungnahmen können bis zum 22. Januar 2016 eingereicht werden. Parallel zu dieser Konsultation führt die EBA eine quantitative Untersuchung (Quantitative Impact Study – QIS) durch, um die Auswirkungen der Anforderungen abzuschätzen, die die Leitlinien vorgeben sollen. Ziel dieser konkretisierenden Leitlinien ist es, die aufsichtliche Ausfalldefinition europaweit weiter zu harmonisieren. Um dieses Ziel zu erreichen, erstreckt sich der Anwendungskreis der Regelungen auf alle Institute, die nach der CRR Eigenmittelanforderungen für das Kreditrisiko nach dem Kreditrisikostandardansatz (KSA) oder nach dem auf internen Ratings basierenden Ansatz (IRB-Ansatz) ermitteln. Da die Ausfalldefinition den Ausgangspunkt für die Ermittlung sämtlicher Risikoparameter bildet, die Institute mit Genehmigung der zuständigen Behörde im Rahmen des IRB-Ansatzes selbst schätzen dürfen, sind die Leitlinien allerdings von besonderer Bedeutung für die Institute, die diesen Ansatz verwenden. Sie stehen somit im Zusammenhang mit dem Diskussionspapier zur Zukunft des IRB- Ansatzes, welches die EBA im März 2015 veröffentlicht hat. Im Wesentlichen umfassen die Leitlinien Konkretisierungen zur Anwendung der Defintion of Default in Institutsgruppen, ihre Anwendung auf Risikopositionen des Mengengeschäfts, dem Verzugskriterium (90 days past due) sowie des Kriteriums der Unwahrscheinlichkeit der vollständigen Zahlung (unlikeliness to pay). Darüber hinaus werden Besonderheiten zur Verwendung externer Daten und Kriterien zur Gesundung einer Risikoposition thematisiert. Auch das Zusammenspiel der Ausfalldefinition mit den Anforderungen des Financial Reporting (FinRep) wird beleuchtet. Es ist wohl davon auszugehen, dass die Auswirkungsstudie kurzfristig startet und bis Mitte Dezember 2015 abgeschlossen sein soll. Dabei umfasst die Auswirkungsstudie einen allgemeinen Teil mit Basisinformationen zum teilnehmenden Institut, einen qualitativen Teil mit Fragen zur bisherigen Anwendung der Ausfalldefintion und den Auswirkungen der vorgeschlagenen Änderungen sowie einen quantitativen Teil zur Höhe der betroffenen Risikopositionen. Im Rahmen des quantitativen Teils sind Angaben zum Kreditrisikostandardansatz einerseits und zum auf internen Ratings basierenden Ansatz andererseits zu unterscheiden, wobei in beiden Fällen Positionen auf Forderungsklassenebene abgefragt werden. Weitere Informationen sind auf der EBA-Website (www.eba. europa.eu) in der Rubrik /News & Press sowie der BaFin (www.bafin.de) und hier im BaFin Journal 10/2015 verfügbar. Keine Notwendigkeit für EU-Einlagensicherung Am 21. Oktober 2015 hat die Europäische Kommission bekannt gegeben, in den kommenden Wochen einen Richtlinienvorschlag für ein gemeinsames europäisches Einlagensicherungssystem zu veröffentlichen. Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) steht diesem Vorhaben skeptisch gegenüber und sieht keine Notwendigkeit für ein europäisches Einlagensicherungssystem. Vielmehr vertritt sie die Ansicht, dass vorrangig die EU-Richtlinie zur Einlagensicherung in allen Mitgliedstaaten umgesetzt wird. Bislang haben lediglich 14 der 28 EU-Staaten entsprechende Maßnahmen ergriffen. Die Novelle sieht insbesondere – für viele Länder erstmalig – eine Ex-ante-Finanzierung der Fonds vor. Die DK spricht sich ferner dafür aus, die bestehende Richtlinie vollständig umzusetzen und ihre Wirksamkeit entfalten zu lassen. Für ein weiteres europäisches Sicherungssystem oder eine Rückversicherung besteht nach Überzeugung der DK keine Notwendigkeit. Die deutschen Einlagensicherungssysteme sind zudem nicht bereit, die über viele Jahre angesammelten Mittel in anderen Ländern einzusetzen und damit das Vertrauen der Bürger in die Verlässlichkeit der vorhandenen Systeme leichtfertig aufs Spiel zu setzen. In dieser Frage unterstützt die DK uneingeschränkt die von Bundesregierung und Bundesbank geäußerte Kritik an den Plänen für eine Vergemeinschaftung der Einlagensicherungssysteme in der EU. Weitere Informationen sind auf der Website des Bundesverbandes deutscher Banken e.V. (www.bankenverband.de) in der Rubrik /Newsroom /Presse-Infos sowie der Deutschen Kreditwirtschaft (www.die-deutsche-kreditwirtschaft.de) in der Rubrik /Pressemitteilungen verfügbar. Anzeige Jetzt bestellen! RISIKO MANAGER-Krawatten Machen Sie Ihr RISIKO MANAGER-Outfit komplett und bestellen Sie noch heute die einzigartige RISIKO MANAGER-Krawatte für nur 19,90 EUR. Schicken Sie einfach Ihre Bestellung per E-Mail an medien@bank-verlag.de Der risikolose Krawatten-Knoten: » » » » Weitere Informationen in unserem Shop: www.bank-verlag-shop.de:

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