Aufrufe
vor 6 Jahren

RISIKO MANAGER 14.2015

  • Text
  • Banken
  • Leverage
  • Ratio
  • Risikogewichte
  • Institute
  • Kredite
  • Zweiten
  • Kapitalregime
  • Risikogewicht
  • Ansatz

Immer auf Kurs BV

Immer auf Kurs BV Compliance Cockpit MaRisk Vorteile auf einen Blick » » » » » » » » » Sie haben Fragen?

3 standpunkt Geschäftsmodelle unter Druck Beinahe flehentlich wirken die Appelle vieler Bankenvertreter an die Aufsicht, es mit der Regulierungsintensität nicht zu übertreiben. Vor allem kleinere Institute gehen schon jetzt ob der Vielzahl regulatorischer Anforderungen in die Knie. Unter Berücksichtigung der Arbeitsprogramme der Regulatoren ist wohl davon auszugehen, dass die Flut regulatorischer Neuerungen auch in den nächsten Jahren nicht abebben wird. Zudem haben die Institute auch zunehmend mit den Wechselwirkungen der aktuellen Regulierungsvorhaben zu kämpfen. So sind sie nach den neuen Liquiditätsvorschriften verpflichtet, einen Pool an hochliquiden Aktiva vorzuhalten, was durchaus als Eingriff in die Geschäftstätigkeit und unternehmerische Entscheidungsgewalt der Institute gewertet werden kann. Führt man sich zudem vor Augen, dass mit diesen aufsichtlich vorgeschriebenen Investments aufgrund des Niedrigzinsumfelds negative Renditen und korrespondierende Auswirkungen innerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung einhergehen, wirkt die Forderung der Aufsicht nach einer höheren Ertragskraft der Institute oder dem Erschließen alternativer Ertragsquellen zumindest befremdlich. Dieser Eindruck wird bei einigen Häusern durch die Ergebnisse des aufsichtlichen Überprüfungsprozesses (SREP) weiter befeuert, ist doch häufig genug eine drastische Anhebung der Mindesteigenkapitalanforderungen das Ergebnis. Ausschlaggebender Grund dafür ist ein tendenziell steigendes Misstrauen der Aufseher gegen die Geschäftsmodelle der Institute – Geschäftsmodelle, welche die Aufsicht mit ihrer Regulierung signifikant beeinflusst. Die neue Bankenaufsicht bedeutet für die Institute damit vor allem Eines: den Aufbau von wesentlich mehr (bilanziellem) Eigenkapital. Eine in Ansätzen diskutierte Eigenkapitalunterlegung für (EU)-Staaten ist wohl nur noch nicht umgesetzt, um die Finanzierung der öffentlichen Hand nicht zu gefährden. Aber dennoch: Vielleicht muss sich die (europäische) Aufsicht schon im Jahr 2023 durchaus die Frage gefallen lassen, ob ihre Regelungen tatsächlich eine Finanzmarktstabilisierung bewirken konnten oder nicht doch tendenziell eher zu einer Disbalance im Bankensystem geführt haben. Denn eines ist sicher: Der Regulierungsflut werden künftig zahlreiche Banken zum Opfer fallen. Autor: Stefan Hirschmann, Redaktion Risiko Manager. Finanzkrise hat Ungleichheit in Europa verschärft Die Ungleichheit in Europa hat einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und der Freien Universität Berlin zufolge im Lauf der Finanzkrise deutlich zugenommen. Wie Wissenschaftler beider Institutionen auf Basis von Daten der European Union Statistics on Income and Living Conditions (EU-SILC) ermittelten, nahm das Einkommensgefälle innerhalb der Länder über die Zeit nur geringfügig zu. Die Unterschiede in den durchschnittlich verfügbaren Einkommen haben sich jedoch zwischen den Ländern verstärkt. Vor allem in den am meisten von der Krise betroffenen Ländern Griechenland und Portugal sei das durchschnittlich verfügbare Einkommen im Vergleich zu dem in anderen EU-Staaten deutlich zurückgegangen. Die Anpassung der Lebensstandards und der Abbau sozialer Unterschiede zwischen den Ländern zählen zu den wichtigsten Zielen der Europäischen Union. Dennoch beziehen sich die meisten Verteilungsanalysen auf einzelne Staaten. Die vorliegende Studie untersucht dagegen als eine der ersten überhaupt die Einkommensverteilung auf europäischer Ebene vor und nach Ausbruch der Krise. Die Forscher betrachteten die Entwicklungen über einen die Finanzkrise umfassenden Zeitraum zum einen in zehn Ländern, die vor oder bis 2001 der europäischen Währungsunion beigetreten waren. Dazu zählen vor allem reichere Länder wie Deutschland, Frankreich und die Niederlande sowie die von der Krise stark getroffenen Mittelmeerländer Portugal, Spanien und Griechenland. Zum anderen analysierten sie die Entwicklung in einem erweiterten Rahmen von 22 EU-Ländern (EU-22), zu denen unter anderem Großbritannien und die osteuropäischen Staaten gehören. Der Studie zufolge hat die Ungleichheit innerhalb der zehn bis 2001 beigetretenen Länder von 2004 bis 2011 leicht zugenommen, wobei der Anstieg unmittelbar nach dem Höhepunkt der Krise besonders stark ausfiel. Der Gini-Index für die Verteilung über alle zehn betrachteten Länder ist um circa sieben Prozent von 0,297 im Jahr 2004 auf 0,317 im Jahr 2011 gestiegen. Lediglich 20,6 Prozent der gesamten Ungleichheit waren dabei im Jahr 2004 auf Ungleichheiten zwischen den Ländern zurückzuführen. Im Jahr 2011 dagegen belief sich derselbe Anteil auf 30,3 Prozent, ein Anstieg um etwa die Hälfte. Innerhalb der einzelnen Nationalstaaten haben sich die Ungleichheitsindizes (Theil-Index und Gini- Koeffizient) im gleichen Zeitraum kaum und wenig systematisch verändert. In der EU-22 ist die Ungleichheit von 2004 bis zum Ausbruch der Finanzkrise leicht zurückgegangen, wie die Wissenschaftler feststellten. Dieser Trend habe sich nach Beginn der Krise 2007/2008 nicht fortgesetzt und sei unter anderem darauf zurückzuführen, dass sich das Durchschnittseinkommen in den Krisenländern an das niedrigere Niveau der osteuropäischen Länder angenähert habe. Weitere Informationen sind auf der Website des DIW (www.diw.de) in der Rubrik /Presse /Pressemitteilungen verfügbar. Foto: © nmann77 – Fotolia.com

RISIKO MANAGER

 

Copyright Risiko Manager © 2004-2017. All Rights Reserved.