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RISIKO MANAGER 13.2015

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20 firm Frankfurter

20 firm Frankfurter Institut für Risikomanagement und Regulierung Finja Carolin Kütz, Partnerin bei Oliver Wyman in München, gab einen Überblick über die aktuellen und globalen Risikothemen der Finanzindustrie. Professor Dr. Daniel Rösch, Lehrstuhl für Statistik und Risikomanagement Fakultät für Wirtschaftswissenschaften an der Universität Regensburg. Dr. Joyce Clark, Principal bei McKinsey & Company in Düsseldorf, referierte über die wachsende Bedeutung des Themas Compliance Risk. Das Fazit von Klaus-Peter Müller: Die B eachtung der Grundsätze guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung bildet im globalen Wettbewerb einen nicht zu unterschätzenden Standortfaktor. Klaus-Peter Müller (Aufsichtsratsvorsitzender der Commerzbank AG) während seines Vortrags zum Thema „Corporate Governance und Management von Compliance-Risiken“.

21 Risikosteuerung Ermittlung des Risikobeitrags einzelner Kredite sowie resultierende Steuerungsimpulse Vor dem Hintergrund sich verändernder regulatorischer Rahmenbedingungen der Bankenlandschaft in Europa steigen die Eigenkapitalanforderungen an Banken. Ein Beispiel hierfür sind die Änderungen, welche mit der Einführung der Capital Requirements Regulation (CRR) und Capital Requirements Directive IV (CRD IV) einhergehen. Parallel dazu führen diese Änderungen auch zu steigenden Kosten bei Banken. In Verbindung mit einem niedrigen Zinsumfeld sind deutlich sinkende Gewinne zu erwarten. Dementsprechend wächst der Bedarf einer adäquaten Risiko-Ertrags-Steuerung. Eine korrekte Kapitalallokation und damit korrespondierend eine präzise Eigenkapitalkostenzuordnung zu den verschiedenen Geschäften einer Bank ist hierbei ein wesentliches Element. Im klassischen Bankgeschäft sind Kreditrisiken ein wesentlicher Treiber von Eigenkapitalkosten. Im Fall eines Kredits entsprechen die Eigenkapitalkosten dem Produkt aus der geforderten Eigenkapitalrendite und der nötigen Eigenkapitalunterlegung des Kredits. Einerseits wird die nötige Eigenkapitalunterlegung durch die regulatorische Anforderung bestimmt, und andererseits wirkt sie sich auf die gewünschte ökonomische Tragfähigkeit aus. Im Fall ei ner Bank, die auf ein Going Concern ab - stellt, sind beide Faktoren additiv verknüpft. Es wird im Folgenden davon ausgegangen, dass die Bank einen grundsätzlichen Fortbestand ihres Geschäfts anstrebt und damit einen Going-Concern-Ansatz wählt. Regulatorische Eigenkapitalunterlegung Illustration des erwarteten und unerwarteten Verlusts in einer Verlustverteilungsfunktion p (Verlust) 0 Erwarteter Verlust Die Eigenkapitalunterlegung im regulatorischen Sinn ist abhängig vom Risikobeitrag des Kredits bzgl. des erwarteten Verlusts. Im Fall des IRB-Ansatzes wird dieser durch die Ausfallwahrscheinlichkeit, das ausfallgefährdete Volumen und die Verlustquote im Fall eines Ausfalls determiniert. Aber auch bei der regulatorischen Anwendung des Kreditstandardansatzes macht eine zusätzliche risikospezifische Betrachtung Sinn: Obwohl der Kredit regulatorisch im Fall des Kreditrisiko-Standardansatzes (KSA-Ansatz) mit einem Unerwarteter Verlust VaR (Konfidenzniveau) t Abb. 01 (Verlust) standardisierten Satz an Eigenmitteln zu hinterlegen ist, liefert aus Sicht einer korrekten Banksteuerung eine adäquate ökonomische Risikoeinschätzung einen Mehrwert. Diese würde den tatsächlich erwarteten Verlust ermitteln und so eine präzisere Steuerung gegenüber dem KSA-Ansatz ermöglichen. Risikotragfähigkeit Die Risiken eines Portfolios lassen sich in einen erwarteten und einen unerwarteten Verlust aufteilen. t Abb. 01 verdeutlicht den Zusammenhang der zwei Risikokomponenten. Während der erwartete Verlust durch die Standardrisikokosten abgedeckt wird, ist der unerwartete Verlust ggf. durch regulatorisch nicht gebundenes Eigenkapital bzw. anderes ökonomisches Kapital zu tragen. Der unerwartete Verlust ist entsprechend der bestimmende Faktor für ökonomische Risiken. Da die regulatorische Komponente der Eigenkapitalunterlegung quasi fix ist, ist die ökonomische Tragfähigkeit der grundsätzlich bestimmende Faktor, wenn der Going-Concern-Ansatz gewählt wird. Sie ermittelt sich wie folgt: Es werden einerseits die ökonomischen Risiken und andererseits das ökonomisch freie Kapital gegenübergestellt. Beim freien ökonomischen Kapital spricht man auch von dem freien Risikodeckungspotenzial. Die Relation aus ökonomischen Risiken und Risikodeckungspotenzial ergibt die Auslastung der Risikotragfähigkeit. Wird diese, als Bei-

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