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RISIKO MANAGER 12.2015

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10 Ausgabe 12/2015

10 Ausgabe 12/2015 Status quo des Risikomanagement-Systems im Unternehmen 3 Risikoaggregation und Bestimmung des Gesamtrisikoumfang erfüllt teilweise erfüllt 3,5 Ist eine Konsistenz zwischen Planung und Risikoaggregation sichergestellt, beispielsweise um die Doppelzählung von Risiken zu vermeiden? 3,6 Werden Ergebnisse neben dem aggregierten Gesamtrisikoumfang abgeleitet bspw. hinsichtlich der Bedrohung von Rating und Covenants? 3,7 Werden Schlussfolgerungen aus den Aggregationsergebnissen gezogen, insbesondere für zukünftige Bedrohung von Rating und Covenants, Eigenkapitalbedarf (Finanzierungsstruktur) etc.? 4 Integration von Risikobewältigung in die Unternehmenssteuerung erfüllt teilweise erfüllt 4,1 Sind vorhandene und geplante Risikobewältigungsmaßnahmen klar dokumentiert? 4,2 Werden die existierenden Risikobewältigungsmaßnahmen im Rahmen der Risikoquantifizierung und der Risikoaggregation berücksichtigt? 4,3 Werden Einsatz und Nutzen von Risikobewältigungsmaßnahmen beurteilt und überwacht? 4,4 Existieren Instrumente zur quantitativen Bewertung des ökonomischen Mehrwerts von Maßnahmen der Risikobewältigung (beispielsweise Total Cost of Risk bei Hedging, Versicherungen)? 5 Organisation des Risikomanagements erfüllt teilweise erfüllt t Tab. 01 nicht erfüllt nicht erfüllt nicht erfüllt 5,1 Ist eine zur Unternehmensstrategie konsistente Risikopolitik formuliert, die den Rahmen von Risikomanagement und risikoorientierter Unternehmensführung beschreibt? 5,2 Sind Risikopolitik und Risikokultur im Unternehmen erkennbar? 5,3 Sind die Prozesse der Risikoanalyse, Risikoaggregation und der Risikoüberwachung effektiv? 5,4 Sind Zuordnung von Aufgaben und Verantwortlichkeiten im Risikomanagement klar festgelegt? 5,5 Sind insbesondere die Aufgaben des von Geschäftsführung bzw. Vorstand beauftragten zentralen Risikomanagers (oder Risikocontrollers) ausreichend klar? 5,6 Verfügt der Risikomanager über die notwendigen Kompetenzen, Ressourcen und Rechte (beispielsweise Informationsrecht über alle potenziell risikobehafteten Vorgänge wie beispielsweise geplante Akquisitionen oder Investitionen)? 5,7 Sind die Aufgaben der für die (in der Regel dezentrale) Identifikation und Überwachung zuständigen „Risikobeauftragten“ (Risk Owner) klar formuliert? 5,8 Sind die formellen Anforderungen des KonTraG, IDW PS 340 etc. erfüllt? 5,9 Erfolgt das Risikoreporting konsistent zu den Anforderungen des DRS 20? 5,10 Werden Synergien zwischen Risikomanagement und anderen Managementsystemen, beispielsweise Controlling, Planung und Qualitätsmanagement, für die Datenbeschaffung und Analyse von Risiken genutzt? 5,11 Existiert bei besonders risikobehafteten Aktivitäten eine organisatorische und funktionale Trennung zwischen risikoverursachenden und risikoüberwachenden Personen/Stellen? 5,12 Wird sichergestellt, dass interne Kontrollprozesse angemessen funktionieren und weder Kontrolllücken einerseits noch Doppelarbeiten andererseits entstehen (beispielsweise „Three Lines of Defense Modell“)?

11 Status quo des Risikomanagement-Systems im Unternehmen 5 Organisation des Risikomanagements erfüllt teilweise erfüllt 5,13 Sind die Wege für ein effizientes internes Risikoreporting und die Risikokommunikation (mit Bezug auf geeignete Schwellenwerte) festgelegt? 5,14 Gibt es eine adäquate Verfahrensweise bzgl. „Ad-hoc“-Meldungen zu Risiken? 5,15 Wird regelmäßig, z. B. durch die interne Revision, geprüft, dass tatsächlich entsprechend der Regelungen im Risikomanagement (beispielsweise Risikohandbuch) gearbeitet wird? 5,16 Werden Unternehmensführung und Aufsichtsrat regelmäßig über Risiken informiert? 6 Nutzung von Risikoinformationen für Controlling, Bewertung, Rating und unternehmerische Entscheidungen erfüllt teilweise erfüllt t Tab. 01 nicht erfüllt nicht erfüllt 6.1 Fließen bei der Vorbereitung wesentlicher Entscheidungen, wie beispielsweise strategische Entscheidungen oder Investitionsentscheidungen, Informationen der Risikoanalyse ein (Investitionscontrolling)? 6.2 Werden unter Abwägen von Chancen und Gefahren „erwartungstreue“ Planwerte (ergänzend zu Zielwerten der Unternehmenssteuerung) bestimmt? 6.3 Werden die Implikationen der Risikoanalysen für Finanzierungsstruktur (Eigenkapitalbedarf) und angemessene Fremdkapitalkonditionen ausgewertet? 6.4 Fließen Risikoinformationen in Ratingprognosen (für Stressszenarien) ein, um ein Frühwarnsystem zur Prävention von Unternehmenskrisen zu erhalten? 6.5 Werden für eine wertorientierte Unternehmenssteuerung Ertrag und Risiko gegeneinander abgewogen? 6.6 Werden Kapitalkosten risikogerecht aus der Risikosituation des Betrachtungsobjekts abgeleitet? 6.7 Werden Simulationsergebnisse adressatengerecht zur Unterstützung von Managemententscheidungen aufbereitet? 6.8 Werden die Risikokosten optimiert? Zur Auswertung wird für jede Frage die entsprechende Einschätzung getroffen und mit einem Punktwert versehen (nicht erfüllt=0, teilweise erfüllt=1, erfüllt=2). Die Summe der entsprechenden Punktzahlen entspricht einem Risikomanagement Score (bei Bedarf kann auch eine unterschiedliche Gewichtung der Fragen vorgenommen werden). q Fazit Eine hohe Leistungsfähigkeit des Unternehmens im Umgang mit Chancen und Gefahren (Risiken) ist ein zentraler Erfolgsfaktor. Die Beurteilung des Status quo und das Aufzeigen von Verbesserungspotenzialen im Risikomanagement sowie in anderen Management-Systemen, die sich implizit mit Chancen und Gefahren befassen (wie Controlling), benötigt eine fundierte Beurteilung bzw. Prüfung, die neben formalen und organisatorischen Aspekten insbesondere auch die Erfüllung betriebswirtschaftlich-methodischer Anforderungen untersucht. Die in diesem Beitrag zusammengefassten Überlegungen zum potenziellen ökonomischen Mehrwert, den typischerweise momentan bestehenden Schwachpunkten des Risikomanagements sowie die aus den formalen Anforderungen und den ökonomischen Aufgaben abgeleiteten Prüfrahmen sind die Grundlagen für die Bestimmung der Verbesserungspotenziale im Risikomanagement. Sie erlauben zudem im Sinne eines Benchmarkings eine „faire“ Selbsteinschätzung über die Berechnung eines Risikomanagement-Scores. Quellenverzeichnis sowie weiterführende Literaturhinweise: Angermüller, N./Berger, T. (2010): Risikosituation der Unternehmen im HDAX, in: Risiko Manager, Nr. 24/2010, S. 16-24. Angermüller, N. O./Gleißner, W. (2011): Verbindung von Controlling und Risikomanagement: Eine empirische Studie der Gegebenheiten bei H-DAX Unternehmen, in: Controlling, 23. Jg., Heft 6, S. 308-316. Berger, T./Gleißner, W. (2007): Risikosituation und Stand des Risikomanagements aus Sicht der Geschäftsberichterstattung, in: ZCG Zeitschrift für Corporate Governance, Heft 2.07, April 2007, S. 62-68. Berger, T./Gleißner, W. (2013): Modernes Risikomanagement, in: wisu, 4/2013, S. 525-530. Crasselt, N./Pellens, B./Schmidt, A. (2010): Zusammenhang zwischen Wert- und Risikomanagement, in: Controlling, 22. Jg., Heft 7, S. 405-410.

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