Aufrufe
vor 4 Jahren

RISIKO MANAGER 09.2019

  • Text
  • Beispielsweise
  • Diir
  • Risikomanagements
  • Bewertung
  • Insbesondere
  • Banken
  • Entscheidungen
  • Risiken
  • Risiko
  • Risikomanagement
RISIKO MANAGER ist das führende Medium für alle Experten des Financial Risk Managements in Banken, Sparkassen und Versicherungen. Mit Themen aus den Bereichen Kreditrisiko, Marktrisiko, OpRisk, ERM und Regulierung vermittelt RISIKO MANAGER seinen Lesern hochkarätige Einschätzungen und umfassendes Wissen für fortschrittliches Risikomanagement.

38 firm Frankfurter

38 firm Frankfurter Institut für Risikomanagement und Regulierung Wissenschaft Traditionelle Banken unter Druck Kurz notiert: Neue Bankenakademie Der Bankenverband bündelt seine Fortbildungsangebote in der Bankenakademie. „Regulierung und Digitalisierung verändern die Bankenbranche tagtäglich. Der Bedarf an Weiterbildung hat sich in den letzten Jahren deutlich erhöht. Lernen ist zur Daueraufgabe geworden. Mit der Bankenakademie stellen wir uns in diesem wichtigen Zukunftsfeld neu auf“, sagt Christian Ossig, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbands, anlässlich der Eröffnung der Akademie Ende September in Frankfurt am Main. Cyberangriffe zielen auf unzureichend geschulte Mitarbeiter Alles auf digital? Nicht zwingend bei traditionellen Geldhäusern. Bildquelle: Accenture. Die Digitalisierung im Bankenumfeld ist ein Dauerbrenner. Während FinTechs mit ihren digitalen Geschäftsmodellen den Finanzmarkt seit Jahren umkrempeln, suchen viele etablierte Geldhäuser noch immer nach dem richtigen Weg im Umgang mit der digitalen Bank von morgen. Somit wundert es nicht, dass beim Thema Zahlungsverkehr die Gewinne von traditionellen Banken gefährdet sind. Zu diesem Ergebnis kommt das Beratungsunternehmen Accenture im „Payments Survey 2019“, für den 240 Zahlungsverkehrsexperten von Banken in 22 Ländern befragt wurden. Demnach könnten Geldhäuser bis 2025 weltweit rund 280 Milliarden US-Dollar (15 Prozent) verlieren. Gründe dafür sehen die Berater im starken Wachstum neuer digitaler Bezahlmöglichkeiten auf Basis von Instant Payments, in der zunehmenden Konkurrenz durch sogenannte Nicht-Banken und einem sich weiter verstärkenden Preisdruck. Für deutsche Banken fällt die Prognose im internationalen Vergleich besonders schlecht aus. Hierzulande stehen für Banken und Sparkassen im gleichen Zeitraum rund 6,7 Milliarden Euro jährlich auf dem Spiel. „Im Zahlungsverkehrsmarkt stehen traditionelle Banken unter Druck und spüren den zunehmenden Erfolg der Nicht- und Digitalbanken, die innovative Zahlungsmethoden entwickeln und erfolgreich am Markt platzieren", sagt Oliver Hommel, Zahlungsverkehrsexperte bei Accenture. „Banken können aber selbst von dieser Welle digitaler Zahlungsmethoden profitieren, indem sie schnell neue Technologien einsetzen und mit Hochdruck an innovativen Geschäftsmodellen arbeiten.“ Weitere Informationen unter: www.accenture.de RSM International hat in Zusammenarbeit mit europäischen Unternehmen, die sich am European Business Award beteiligt haben (Europas führendem, grenz- und branchenübergreifendem nehmenswettbewerb), eine Umfrage zum Thema digitale Transfor- Untermation und Cybersicherheit durchgeführt. Fast zwei Fünftel der europäischen Unternehmen sind in den letzten fünf Jahren wissentlich Opfer eines Cyber-Angriffs geworden. 64 Prozent der Befragten gaben zu, dass sie möglicherweise unwissentlich gehackt wurden, so das Ergebnis der aktuellen Studie. Hinzu kommt ein Gefühl der Apathie und Duldung, denn 62 Prozent der Teilnehmer glauben sogar, dass die Angreifer einfallsreicher sind als die Softwareentwickler. Die Ergebnisse im Überblick Die wesentlichen Ergebnisse der Studie (befragt wurden über 59 Entscheidungsträger aus 33 europäischen Ländern) sind: » Fast die Hälfte (46 Prozent) erfolgreicher Cyber-Angriffe zielt auf unzureichend geschulte Mitarbeiter ab. » 75 Prozent der Angriffe wurden nicht öffentlich gemacht, trotz Meldepflicht bei Verstößen gegen die Datenschutz- Grundverordnung. » 62 Prozent der Befragten glauben, dass Hacker einfallsreicher sind als die Entwickler von Sicherheitssoftware. Weitere Informationen unter: www.rsm.de

39 Ausgabe 09/2019 Regulierungstrends ESM und die Stabilität Klaus Regling, der erste geschäftsführende Direktor des ESM, sprach am 19. September in einem SAFE Policy Panel über die Anfänge und die Notwendigkeit der europäischen Backstop-Institution und stellte das Buch „Safeguarding the Euro in times of crisis – The inside story of the ESM“ vor. Darüber hinaus diskutierte er mit Benoît Cœuré, Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank (EZB), und SAFE-Direktor Jan Krahnen über die künftige Rolle des ESM. Regling betonte, dass die Einrichtung des EFSF und später des ESM entscheidend für die Stabilisierung der Europäischen Währungsunion (EWU) gewesen sei. „Unsere Reaktion wäre einfacher und schneller gewesen, wenn wir zu Beginn der Krise bereits einen Backstop wie den ESM gehabt hätten“, so Regling. Der ESM wirkt wie eine fiskalische Säule der Währungsunion. Während die geldpolitischen Instrumente der EZB die Finanzinstitute nach der Krise stabilisierten, versorgte der EFSF jene europäischen Länder mit Liquidität, die den Zugang zu den Kapitalmärkten verloren hatten. Regling sagte, die Krise sei nicht vorhersehbar gewesen; aus diesem Grund habe deshalb in der Währungsunion für die Mitgliedstaaten ein „Kreditgeber der letzten Instanz“ schlicht nicht existiert. Obgleich der Internationale Währungsfonds Finanzierungen für illiquide Entwicklungsländer bereitstelle, hätte seine Kapazität für die entwickelten europäischen Länder nicht ausgereicht. Er erklärte, dass die europäischen Kreditnehmer-Länder aufgrund des langen Planungshorizonts und der guten Bonität des ESM wieder finanzielle Stabilität erlangen könnten. Für ihn besteht kein Risiko für Moral Hazard, da die Kreditvergabe an Reformen in diesen Ländern gebunden ist. Die fünf Länder, die Mittel erhalten haben – Irland, Portugal, Spanien, Zypern und Griechenland – seien nun die Länder in der EU mit der besten Performance, sagte Regling. Weitere Informationen unter: www.safe-frankfurt.de Umweltschutz: Risiken nicht nur transferieren, sondern auch reduzieren „Das Schmiermittel zur Transformation der Wirtschaft in ein nachhaltiges System ist Geld. Um die Pariser Klimaschutzziele 2030 zu erreichen, ist ein dreistelliger Milliardenbetrag nötig – und das pro Jahr.“ Dies erklärte Frank Grund, Exekutivdirektor Versicherungs- und Pensionsfondsaufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), bei der 7. Fachtagung für Finanzdienstleister der Deutschen Bundesbank, ihrer Hochschule sowie der Universität Paderborn, Mitte September 2019, in Frankfurt am Main. In seiner Rede zur „Betrachtung der Nachhaltigkeit unter Risikoaspekten – die Sicht der Versicherungsaufsicht“ sprach Grund davon, dass nicht nur „braune Anlagen ganz schön riskant sein können, sondern auch grüne“. Und weiter: „Daher sage ich: Bei allem Verständnis für die „Farbe“ einer Kapitalanlage bleibt doch ihr Risiko das entscheidende Kriterium“, so der BaFin-Manager. Mit Blick auf die Risiken sieht er Nachhaltigkeitsrisiken als Teilaspekt der bekannten Risikoarten. Frank Grund: „Es würde zu Unklarheiten und Überschneidungen führen, wenn wir Nachhaltigkeitsrisiken als neue separate Kategorie in das Risikomanagement einführen würden.“ Zu den wesentlichen Nachhaltigkeitsrisiken gehören seiner Meinung nach Transitionsrisiken, „die im Zusammenhang mit der Umstellung auf eine kohlenstoffarme Wirtschaft auftreten können. Hierzu zählen zum Beispiel spezifische Kreditrisiken“. Für Grund bestehe der Beitrag zum Umweltschutz darin, dass Risiken nicht nur transferiert, sondern auch reduziert würden. Damit meint er: „Die Versicherer sollten ihren Einfluss umfassend nutzen – einerseits, um ihre gesellschaftliche Verantwortung aktiv wahrzunehmen und andererseits, um Versicherungsgeschäft auch langfristig und profitabel betreiben zu können.“ Weitere Informationen unter: www.bafin.de Kurz notiert zum Ersten: LSI-Stresstest 2019 Nach Ansicht von Bundesbank und BaFin ist die Rentabilität der kleinen und mittelgroßen Banken und Sparkassen in Deutschland (Less Significant Institutions – LSI) schwach. Dies ist ein Resultat des LSI-Stresstests 2019. Der Umfrage zufolge macht das anhaltend und historisch niedrige Zinsniveau einen weiteren Rückgang der Rentabilität sehr wahrscheinlich. „Der LSI-Stresstest 2019 hat unsere Einschätzung bestätigt, dass die Niedrigzinsphase eine erhebliche Herausforderung für die Banken darstellt“, so Raimund Röseler, BaFin-Exekutivdirektor für Bankenaufsicht. Er ergänzt: „Gleichwohl sind die deutschen Institute im Durchschnitt auch im Stressfall solide kapitalisiert.“ Weitere Informationen unter: www.bundesbank.de Kurz notiert zum Zweiten: Kritik an Finanztransaktionssteuer Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) warnt vor der Einführung einer Finanztransaktionssteuer (FTT). Das vorliegende Konzept sieht vor, die Steuer im Rahmen eines Minimalkonsenses begrenzt auf Aktien umzusetzen. „Die nun vorliegenden Pläne schaden der Aktienkultur, bedeuten einen hohen Bürokratieaufwand und werden nur geringe Steuermehreinnahmen generieren“, sagte Andreas Krautscheid, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbands, für die DK. „Es ist ein Alibiprojekt, das mehr Schaden als Nutzen anrichtet.“ Weitere Informationen unter: www.bankenverband.de

RISIKO MANAGER

 

Copyright Risiko Manager © 2004-2017. All Rights Reserved.