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RISIKO MANAGER 09.2019

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22 RISIKO MANAGER 09|2019 Abb. 02 Schritte zum Erfolg Definition des Zielbilds Prototypisierung auf Basis praktischer Fälle Kleinserien verproben Massenproduktion die gesamte Gesundheitsinfrastruktur zu verbessern. Digitale Technologien können einen Triage-Effekt haben, den Stau in zentralen Leistungsfeldern auflösen oder zu der besseren Navigation führen und auch durch die Rückkopplung in die Produktentwicklung wesentliche Effizienz heben. Durch die Animation zu einer gesundheitsbewussteren Lebensweise lassen sich Ausfälle und Krankheitstage reduzieren, sowie eine gesteigerte Leistungsfähigkeit des Einzelnen erreichen. Trends verbreiten sich durch die Wirkung digitaler Netzwerke erheblich schneller. In Deutschland liegt die Anzahl der Personen, die sich selbst als Vegetarier einordnen oder die weitgehend auf Fleisch verzichten, bereits über sechs Millionen, mit steigender Tendenz. Die Anzahl der vegan-vegetarisch lebenden Menschen wird weltweit auf über eine Milliarde geschätzt [Quelle: Allensbach 2018, Skopos 2016]. Dazu tragen die Verbreitung von Informationen über Tierhaltung, ökologische und gesundheitliche Auswirkungen sowie ein „Me too-Effekt“ überproportional bei. Letztendlich profitieren alle Parteien von den Netzwerkeffekten dieses Ökosystems. Der Kunde hat Zugang zu einer sicheren und innovativen Plattform, auf der er nicht nur ein „stimmenloser“ Patient, sondern ein selbstbestimmter Kunde ist. Der Versicherer wiederum kann seine Rolle als Gesundheitsversorger in diesem Ökosystem verwirklichen und auch Forschungsinstitutionen profitieren durch die digitale Verfügbarkeit von Gesundheitsdaten. Durch Informationen über Krankheitsverläufe, Medikationen und Diagnosen ergeben sich ganz neue Dimensionen der Datenbeschaffung und Auswertung, und es eröffnet sich ein erweitertes Feld, das helfen wird, Patienten eine immer bessere und maßgeschneiderte Behandlungslösung zu bieten. So kann die Umsetzung gelingen Agilität, Flexibilität und eine moderne Infrastruktur sind die wichtigen Voraussetzungen für die Nutzbarmachung der Daten. Diese Kriterien werden für die Industrie zu den wesentlichen Wettbewerbsfaktoren der Zukunft. Zielloses Experimentieren ist bei dieser Neuausrichtung wenig hilfreich, kostet viel Zeit und Energie und führt häufig zu Enttäuschungen. Insbesondere, wenn die Ziele und Kriterien für den Erfolg nicht klar definiert sind. Wir beobachten, dass viele Versicherer ihre Reise entweder zu fundamental (das heißt mit großangelegten Erneuerungsprogrammen an der Basis) oder aber zu kleinteilig (in der Regel an vielen einzelnen Stellschrauben agierend) beginnen. Bei Projekten digitaler Art empfiehlt es sich zunächst immer, die Perspektive der Kunden einzunehmen. Digitale Innovationen müssen immer dem Nutzerkomfort in einer Ökosystemlogik dienen, um im digitalen Wettbewerb bestehen zu können. Die Rolle der Versicherungsunternehmen der Zukunft ist ambivalent: Sie bleiben Spezialisten für den Transfer (immer weniger werdender) größerer Risiken, wollen darüber hinaus Anbieter von Services zur Risikoeindämmung sein, vom Zahler zum Heiler werden und gleichzeitig digitale Plattformen für die finanzielle und persönliche Gesundheit bedienen und beherrschen. Gleichzeitig wollen sie Hüter von Daten einer digitalen Welt sein. Diese vier Rollen zu verknüpfen und die Balance zwischen Schnelligkeit, Innovationsfähigkeit und Sicherheit zu wahren, ist eine riesige Herausforderung. Das funktioniert nur über (allerdings komplexe) Use-Cases in für die eigenen Stärken betreffenden ausgewählten Ökosystemen und der klaren Positionierung und Öffnung als Partner, nicht mehr als allmächtiger Vollsortimenter. Vier Schritte führen zum schnellen Erfolg. Abb. 02 1. Das Zielbild möglichst konkret beschreiben, das Ökosystem Kunde begreifen. 2. Prototypen auf Basis von komplexen und umfassenden Use-Cases entwickeln, testen und lernen. 3. Erfahrungen in besonders geeigneten Bereichen in Kleinserie umsetzen, den Kunden von Tag 1 an einbinden. 4. Die Serienfertigung planen und als Plattformspieler auf Skaleneffekte setzen. Quellenverzeichnis sowie weiterführende Literaturhinweise Technisch kann dies mit der Kapselung bestehender Systeme, deren APIsierung und dem Aufbau von Micro-Services beginnen. So lassen sich, fernab technischer Fragen, auch die Erfolge am Kunden schneller beweisen und die Frage nach der Notwendigkeit einer tiefgreifenden Erneuerung und Wertschöpfung über eigene (Standard-) Bestandsführungskomponenten, deutlich agiler und ökonomischer einschätzen. https://www.handelsblatt.com/meinung/kolumnen/expertenrat/wenzel/expertenrat-eike-wenzel-gesundheit-vonueberall-statt-trostlose-bettenburg-was-die-medizin-derzukunft-bringt/24898002.html?ticket=ST-17463285-YPQV- ThodIpKNzTObSCQi-ap3. https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/digital-health-fuenf-ueberlegungen-wie-der-patientenalltag-im-jahr-2030-aussehen-koennte/24353840.html. Autor Heiner Hoefer, Partner, CAPCO.

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