28 firm Frankfurter Institut für Risikomanagement und Regulierung Regulierungstrends Perspektivenwechsel gefordert Um mehr Nachhaltigkeit im Finanzsystem zu erreichen, sollten die zentralen Akteure wie Versicherungsunternehmen, Vermögensverwalter, Börsen und Kreditratingagenturen ihre Strategien an einem langfristigeren Zeithorizont ausrichten. Dies forderte Christian Thimann in einer SAFE Policy Lecture am 6. Juli. Thimann ist Vorsitzender der EU High-level Expert Group on Sustainable Finance und des Bereichs Regulation, Sustainability and Insurance Foresight der AXA-Gruppe. Die auf Kurzfristigkeit ausgerichteten Strategien der Finanzmärkte erschwerten Investitionen, die Umwelt- und Sozialfaktoren sowie Aspekte guter Unternehmensführung in besonderem Maße berücksichtigen. Der Perspektivwechsel sei notwendig, um wichtige Projekte in den Bereichen Arbeitsmarkt, Innovation und Infrastruktur sowie den Wechsel zu einer karbon- und ressourcenarmen Ökonomie voranzutreiben. Zudem basierten die Bewertungsmethoden der Rechnungslegung auf aktuellen Marktpreisen. Dies sorge für viel Volatilität im Markt und mache es Unternehmen schwer, nachhaltige Strategien zu implementieren. „Wir brauchen eine Dekompression des Zeithorizonts und einen weiteren Risikobegriff“, sagte Thimann und plädierte für einen EU-weiten Kriterienkatalog für nachhaltige Investitionen. Weitere Informationen unter: www.safe-frankfurt.de Normen und Standards im GDPR-Umfeld In den letzten Monaten wurde viel über das Thema des Datenschutzmanagements geschrieben. Gerade vor dem Hintergrund der neuen Datenschutz-Grundverordnung oder General Data Protection Regulation, kurz GDPR, die im Mai 2018 in den EU-Mitgliedstaaten als geltendes Recht überführt sein muss. Vor Uwe Rühl, Experte für integrierte Managementsysteme, sieht die Anwendung von Standards als allem die potenziellen einen validen Weg beim Thema GDPR. Vertragsstrafen lassen Bildquelle: Uwe Rühl. manchen Unternehmensvertreter aufschrecken. Um Rechtssicherheit bei der GDPR-Umsetzung zu erreichen, können Normen und Standards eine wichtige Rolle spielen. Uwe Rühl, Experte für integrierte Managementsysteme und Gesellschafter der RUCON Gruppe, hierzu: „Derzeit kann noch niemand mit Sicherheit sagen, wie die Anwendung von Normen und Standards zum Erfüllen der GDPR-Anforderungen Rechtssicherheit erzeugen können. Es gibt schlicht und ergreifend noch keine Präzedenzfälle dafür.“ Und er ergänzt: „Die Anwendung von Standards stellt aber grundsätzlich einen validen Weg dar, um sich Aufgabenstellungen zu widmen und diese im eigenen Unternehmen umzusetzen.“ Seiner Ansicht nach seien die Ansätze sowohl in der ISO/ IEC 29100-Reihe als auch von BS 10012:2017 eine gute Basis im Normen- und Standardisierungsumfeld. Weitere Informationen unter: www.risknet.de Unternehmen schlecht auf Krisen vorbereitet Jeder zweite Geschäftsreisende in Deutschland (52 Prozent) weiß laut einer aktuellen Studie nicht, wer auf Arbeitgeberseite im Fall einer Notsituation kontaktiert werden sollte. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Studie von Concur. 45 Prozent der Großunternehmen hat laut Studienergebnissen den Arbeitnehmern zufolge für Krisensituationen keine klaren Prozesse definiert. Bei kleinen oder mittelständischen Firmen sind es sogar 57 Prozent. Knapp zwei Drittel (61 Prozent) dieser Arbeitnehmer ohne definierten Prozess würde im Krisenfall den Chef oder Kollegen um Hilfe bitten, 28 Prozent würden auf Selbsthilfe setzen, gut jeder Zehnte (11 Prozent) hingegen Freunde oder die Familie kontaktieren. Weitere Informationen unter: www.concur.de Kurz notiert: Regelung für Unternehmensbeteiligungen gefordert Die Antikorruptionsorganisation Transparency International Deutschland e.V. fordert eine Regelung von Unternehmensbeteiligungen für Mitglieder der Bundesregierung, sofern ein Zusammenhang zwischen Amt und der Unternehmensbranche besteht. Hintergrund ist die Beteiligung des Finanzstaatssekretärs Jens Spahn an einem Unternehmen für Steuererklärungs-Software (diese gibt Spahn nun auf, Anmerkung der Redaktion). Für Transparency International Deutschland müsse es eine Erweiterung des Bundesministergesetzes geben, um möglichen Interessenkonflikten bei im Amt getroffenen Entscheidungen vorzubeugen. Die Regelung solle entsprechend im Gesetz über die Rechtsverhältnisse der Parlamentarischen Staatssekretäre (ParlStG) Anwendung finden. Weitere Informationen unter: www.transparency.de
29 Ausgabe 09/2017 FIRM-News und Termine Zerbricht der Westen? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Autor Heinrich August Winkler in seinem gleichnamigen Buch. Winkler analysiert die Ursachen und erklärt die Zusammenhänge. Mit seinem Buch gibt der Autor dem Leser einen politischen Kompass in die Hand, der dabei hilft, sich im ebenso verwirrenden wie gefährlichen Krisenbündel unserer Zeit zurechtzufinden. Zerbricht der Westen? Finanzkrise, Flüchtlingsströme, Brexit, autoritäre Regime in der EU und an ihren Grenzen, dazu ein amerikanischer Präsident, der weltweit für tiefe Heinrich August Winkler gibt dem Leser einen politischen Kompass Verunsicherung sorgt – Europa und in die Hand. Amerika haben mit so vielen Herausforderungen gleichzeitig zu kämpfen, Bildquelle: Verlag C. H. Beck. dass Endzeitstimmung aufkommt. Gleichsam als „Geschichte auf Widerruf“ beschreibt der wohl beste Kenner des Westens Schritt für Schritt die jüngsten Ereignisse – und er spart dabei nicht mit klaren Urteilen über das, was falsch gelaufen ist, was richtig bleibt und was sich dringend ändern muss, wenn der Westen die Krise überwinden will. Weitere Informationen unter: www.chbeck.de Geld, Macht, Glaube In der Sonderausstellung „Geld. Macht. Glaube. Reformation und wirtschaftliches Leben“ widmet sich das Europäische Hansemuseum in Lübeck dem Einfluss der Reformation auf das Wirtschaftsleben des europäischen Kontinents. Hierzu schreiben die Ausstel- lungsmacher: „Die Ausstellung hat sich der europäischen Perspektive verschrieben, denn der Kontinent erlebte zahlreiche Reformationen, und früh waren Religionsflüchtlinge eine europäische Realität.“ Und weiter heißt es: „Diese Fluchtbewegungen veränderten ihrerseits wieder die Wirtschaftswelt: Migranten brachten technisches Knowhow in ihre neue Heimat, manche Herrscher setzen aus ökonomischer Vernunft auf eine intelligente Einwanderungspolitik, andere auf strikte Abschottung.“ Die Ausstellung ist bis zum 27. November 2017 zu sehen. Weitere Informationen unter: www.hansemuseum.eu Risikomanagement in Zahlen 5 Jahre … Haft wegen Korruption lautet das Urteil gegen den Samsung-Erben Lee Jae Yong. 50 Ermittlungsverfahren … wurden gegen Polizisten im Rahmen des G20-Gipfels in Hamburg eingeleitet. 2000 Straftaten … verfolgt die Polizei nach dem G20-Gipfel in Hamburg. 4,2 Milliarden Euro … überwiesen in Deutschland arbeitende Migranten im Jahr 2016 in ihre Herkunftsländer. Termine Datum Konferenz Ort Link 25. - 26. September 2017 8th CEQURA Conference on Advances in Financial and Insurance Risk Management München www.cequra.uni-muenchen.de 24. - 25. Oktober 2017 RiskNET Summit 2017 Hohenkammer/ München http://summit.risknet.de/ 13. - 17. November 2017 20. Euro Finance Week Frankfurt am Main www.eurofinanceweek.com 15. - 16. November 2017 5. Bundeskongress Compliance Management Berlin www.bundeskongress-compliance.de
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