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RISIKO MANAGER 09.2016

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RISIKO MANAGER ist das führende Medium für alle Experten des Financial Risk Managements in Banken, Sparkassen und Versicherungen. Mit Themen aus den Bereichen Kreditrisiko, Marktrisiko, OpRisk, ERM und Regulierung vermittelt RISIKO MANAGER seinen Lesern hochkarätige Einschätzungen und umfassendes Wissen für fortschrittliches Risikomanagement.

34 firm Frankfurter

34 firm Frankfurter Institut für Risikomanagement und Regulierung Wissenschaft ISMS-Umfrage: E-Portfolios als Alternative Die Rühlconsulting Gruppe hat jüngst im Rahmen einer Masterarbeit den „Faktor Mensch in der Informationssicherheit“ untersuchen lassen. Konkret ging es um die „Einsatzmöglichkeiten von E-Portfolios zur Erfüllung der Anforderungen der ISO/IEC 27001 an die Sicherstellung der Kompetenz und Awareness“. Die in Kooperation an der Donau-Universität Krems erstellte Arbeit zeigt: Wissen und die Wissensvermittlung im Bereich der Informationssicherheit sind entscheidende Bausteine für Unternehmen. Im Mittelpunkt stand unter anderem die Frage, bis zu welchem Grad Unternehmen die Anforderungen der ISO/IEC 27001:2013 in Bezug auf Kompetenz und Bewusstsein derzeit umsetzen. Die Ergebnisse zeigen, dass nur 27 Prozent der befragten Unternehmensvertreter wussten, dass in Kennen Sie E-Portfolios?* 160 140 120 100 80 60 40 20 0 Ja (16 %) Nein (84 %) * Total Probanden: 176 Quelle: Rühlconsulting Gruppe. ihrer Organisation ein Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS) nach ISO/IEC 27001 zum Einsatz kommt. Im Rahmen der Untersuchung wurde der Einsatz von E-Portfolios als mögliche Alternative und Weg zur Vermittlung von Kompetenzen und dem notwendigen Bewusstsein eines ISO/IEC 27001:2013 beleuchtet. Hierzu wurde eigens ein E-Portfolio-Entwurf als „E-Portfolio für Informationssicherheit“ auf Basis der Open-Source-Software „mahara“ erarbeitet. Wichtige Erfolgsfaktoren für den Einsatz von E-Portfolios als Alternative sind unter anderem die Festlegung des Portfoliotyps, Inhalte genau zu planen, eine klare Aufgabenfestlegung sowie die Portfolioarbeit in die Schulungen zu integrieren. Zudem müssen Evaluierungskriterien klar festgelegt und in die Praxis implementiert werden. Bezüglich der Kenntnisse zu E-Portfolios bestätigt die Befragung, dass E-Portfolios in den Unternehmen größtenteils unbekannt sind (84 Prozent). Trotz der Unbekanntheit von E-Portfolios würde ein Drittel der Befragten ein solches im Rahmen von Schulungsmaßnahmen ausprobieren. Allerdings sind auch skeptische Meinungen vertreten. Die meisten Teilnehmer nannten die Akzeptanz (39 Prozent) und die technische Umsetzung (37 Prozent) als größte Herausforderungen beim Einsatz von E-Portfolios. Hintergrund Im Rahmen der Studie wurden über 170 Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt. Zu den meistgenannten Branchen gehört die Industrie mit 16 Prozent, gefolgt von Behörden (öffentliche Hand) mit 15 Prozent sowie dem Gesundheitssektor mit 13 Prozent. Weitere Informationen unter: www.ruehlconsulting.de Kurz notiert: Neuer Finance-Professor für Frankfurt School Dr. Tobias Berg ist neuer Associate Professor für Finance an der Frankfurt School of Finance & Management. Er lehrt und forscht zu Finanzintermediation, Unternehmensfinanzierung und Asset Pricing. Risikomanagement, Bankenregulierung und reale Effekte der Finanzintermediation bilden besondere Schwerpunkte. Berg hat Wirtschaftsmathematik in Marburg studiert und schloss 2009 seine Promotion an der Technischen Universität München ab. Weitere Informationen unter: www.frankfurt-school.de Systemrisiken durch zentrales Clearing Neue Regulierungsvorschriften in den USA (Dodd-Frank-Act) und Europa (EMIR) verpflichten Finanzinvestoren dazu, den Handel mit standardisierten OTC-Derivaten über eine zentrale Gegenpartei (CCP) durchzuführen. Aktuell werden bereits geschätzte 50 Prozent aller Zins- und Kreditderivate über eine CCP abgewickelt. In einem neuen SAFE Policy White Paper argumentieren Jan Pieter Krahnen und Loriana Pelizzon, beide Professoren an der Goethe-Universität Frankfurt und dem LOEWE-Zentrum SAFE, dass die Beteiligung von CCPs zwar geeignet ist, Ansteckungsrisiken zu reduzieren, gleichzeitig aber auch ein potenzielles systemisches Risiko schafft, das die Stabilität des gesamten Finanzsystems untergraben könnte. Trotz dieses extrem hohen Risikos ist die Regulierung und insbesondere die Aufsicht von CCPs bislang dezentral organisiert. Jan Pieter Krahnen: „Es ist höchste Zeit, dass Politiker und Regulierer die systemischen Risiken, die aus dem zentralen Clearing entstehen können, in den Blick nehmen. Um dem Entstehen zukünftiger Finanzkrisen entgegenzuwirken, ist eine internationale Koordinierung der Regulierung und Aufsicht von CCPs unverzichtbar.“ Weitere Informationen unter: www.safe-frankfurt.de

35 Ausgabe 09/2016 Regulierungstrends SAFE Policy Lecture und das „Problem-Dreieck“ Am 13. Juli hielt Xavier Ragot, Professor of Economics an der Paris School of Economics und Präsident des Observatoire Français des Conjonctures Economiques (OFCE) eine SAFE Policy Lecture zum Thema „France and Germany – inevitably on diverging paths?”. Ragot sprach aktuelle Symptome und Probleme der Eurozone an. Er stellte die Perspektive eines Problem-Dreiecks vor mit Arbeitslosigkeit und kurzfristiger Wachstumsschwäche in der einen Ecke, öffentlicher Verschuldung in der zweiten und nominaler Divergenz in der dritten, und argumentierte, dass Frankreich und Deutschland sich in der Bedeutung, die sie diesen Problemen jeweils zumessen würden, unterschieden. Während Deutschland den Akzent auf die Probleme der nominalen Divergenz und der Verschuldung legen würde, setze Frankreich statt an den Schulden eher an der Arbeitslosigkeit an. Weitere Informationen unter: www.safe-frankfurt.de TTIP: Frankreich skeptisch Das seit Jahren viel diskutierte Freihandelsabkommen TTIP steht immer stärker unter „Beschuss“. Während Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel die Pläne jüngst als „de facto gescheitert“ bezeichnete, rückt nun auch die französische Regierung von TTIP ab. Nach unterschiedlichen Medienberichten sieht der französische Präsident François Hollande aktuell keine Basis für eine TTIP-Vereinbarung mit den USA. „Die Verhandlungen sind festgefahren, die Positionen wurden nicht respektiert, es herrscht ein offensichtliches Ungleichgewicht", zitiert „tageschau.de“ Hollande. Unterstützung François Hollande sieht aktuell keine Basis für eine TTIP-Vereinbarung mit den USA. Bildquelle: Présidence de la République – J. Bonet. erfährt der Präsident vom französischen Staatssekretär Matthias Fekl, der einen Stopp der TTIP-Verhandlungen plane. Fekl fand deutliche Worte: „Die Amerikaner bewegen sich keinen Millimeter, sie werfen uns höchstens Krümel zu." Eine Krümel-Taktik, die zumindest Frankreich nicht mehr akzeptieren will“, so „tageschau. de“. Für Irritationen sorgten indes die Äußerungen aus Deutschland und Frankreich bei den US-amerikanischen Verhandlungspartnern. Und auch die EU-Kommission machte laut „Zeit Online“ deutlich, dass „zuallererst sie und nicht einzelne europäische Regierungen“ über den Fortgang der seit mehr als drei Jahren laufenden Verhandlungsrunden entscheide. Seminar zu „Kartellrecht, Vergaberecht und Compliance“ Am 12. Oktober 2016 veranstaltet das „forum vergabe e. V.“ ein Seminar zum Thema „Kartellrecht, Vergaberecht und Compliance“ in Berlin. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen Gesetze und Regeln im Compliance-Umfeld. Kommt es zu Rechtsverstößen, sind öffentliche Auftraggeber besonders gefordert. In diesem Zusammenhang gehen die Veranstalter unter anderem folgenden Fragen nach: Dürfen sie ein solches Unternehmen überhaupt beauftragen? Welche Ansprüche haben sie, was muss der Auftraggeber für die Durchsetzung tun? Was können und müssen Unternehmen zur Vermeidung von Verstößen vorbeugend unternehmen, was bei aufgetretenen Verstößen? Weitere Informationen unter: www.forum-vergabe.de Kritik an der EZB Im Rahmen der „Handelsblatt-Jahrestagung“ zu „Banken im Umbruch“ Ende August in Frankfurt am Main, schlugen die Wellen gegen die Politik der Europäischen Zentralbank (EZB) hoch. Georg Fahrenschon, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands, kritisierte in seiner Rede die EZB. „Man kann nicht Preismechanismen in der Finanzwirtschaft außer Kraft setzen, Marktmechanismen an Wertpapiermärkten beschädigen, Kreditinstitute mit hohen Regulierungskosten belegen und dann erwarten, dass Kreditinstitute massiv Eigenkapital aufbauen können, um ihre Stabilität zu erhöhen“, zitiert das Handelsblatt die Kritik Fahrenschons. Und die Zeitung fährt fort: „Die Negativzinsen fressen sich in die Bankenbilanzen“, konstatiert Fahrenschon. „Wir leben heute in einer Welt, wo man sich über die Einlagen der Kunden zwar freut, sie aus betriebswirtschaftlicher Sicht aber eigentlich ablehnen müsste.“ Bereits am 24. August zitierte die Süddeutsche Zeitung den Chef der Deutschen Bank, John Cryan, nach dessen Ansicht die lockere Geldpolitik der EZB aktuell mehr Schaden anrichte, als sie nutze. „Der Deutsche-Bank-Chef fordert EZB-Präsident Mario Draghi zu einem Kurswechsel und einem Ausstieg aus den Minuszinsen auf. Es könne nicht sein, dass die Finanzaufseher höhere Sicherheitspolster von den Banken forderten, für diese zusätzlichen Reserven dann aber Strafzinsen verlangten“, so die Süddeutsche Zeitung. Üben teils heftige Kritik an der aktuellen EZB-Politik: Georg Fahrenschon und John Cryan (von links). Bildquelle: DSGV (li.). Deutsche Bank (re.).

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