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RISIKO MANAGER 07.2016

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28 RISIKO MANAGER 07|2016 die Market Price Uncertainty (MPU) derart Abb. 03 Abb. 04 10,5 % 5,1 % 12,2 % Frage: „Welche Datenquellen nach Artikel 3, Absatz 2 nutzen Sie grundsätzlich für die Prudent Valuation?“ (neun Institute, alle Core Approach, Mehrfachnennungen möglich) 2 6,4 % 3 Nennungen 12,4 % 4 5,7 % 0,1 % 5 zent (sieben Institute, alle Core Approach). Die angegebenen Werte sind im Mittel deutlich höher als die in den Geschäftsberichten anderer europäischer Institute (out-of-sample) für das Geschäftsjahr 2014 veröffentlichten Werte (auf Basis der Auswertung der Geschäftsberichte von 14 großen europäischen Instituten außerhalb von Deutschland und Österreich ergibt sich ein Mittelwert von lediglich 7,6 Basispunkten). Hier ist jedoch zu bemerken, dass die in der Umfrage angegebenen Werte eine starke Streuung aufweisen: Der höchste (nicht bereinigte) Wert lag bei einem Prozent, der niedrigste bei nur 0,06 Prozent. Außerdem waren beispielsweise die durch die PRA beaufsichtigten Institute in U. K. im Jahr 2014 teilweise noch in der Umsetzung der Prudent Valuation begriffen und mussten sich hier möglicherweise noch mit vorläufigen Lösungen behelfen [siehe PRA 2015]. In Abb. 04 werden für die Institute im Core Approach die mittleren relativen Anteile der AVAs am Gesamt-AVA dargestellt. Die Mehrzahl der Institute macht wenigstens für einen Teil ihrer Valuation Inputs von der Möglichkeit Gebrauch, AVAs für 6 Sonstiges Counterparty Collateral Valuations Börsenpreise ohne Unterscheidung Börsenpreise, unterschieden nach ausführbaren und indikativen Quotierungen Consensus-Services Mittlere relative Anteile der einzelnen AVA-Kategorien am Gesamt-AVA (neun Institute, alle Core Approach; Early Termination AVA unterdrückt, da nicht relevant) 47,6 % MPU + COC COP FAC OR UCS IF MOR FBA zu bestimmen, dass ein expliziter Ausweis von Close-out Cost AVAs (COC) obsolet wird [vgl. EBA 2015 Artikel 9 und 10]. Daher wurde die Summe der beiden AVA Kategorien ausgewiesen, um eine Vergleichbarkeit zwischen allen Teilnehmern sicherzustellen. Die delegierte Verordnung zur vorsichtigen Bewertung sieht vor, dass Unearned Credit Spread AVA (UCS) und Investing and Funding Cost AVA (IF) jeweils in die Komponenten MPU, COC und Model Risk AVA (MOR) zerlegt werden. Diese Zerlegung unterbleibt in Abb. 04 aus Gründen der Übersichtlichkeit, sodass die jeweiligen Anteile für UCS und IF AVA die Gesamtheit dieser Kategorie repräsentieren. MPU, COC und MOR AVA sind entsprechend ohne die Beiträge aus UCS AVA und IF AVA dargestellt. Die Zerlegung von UCS AVA und IF AVA wurde separat abgefragt und wird in den nachfolgenden Absätzen beschrieben. Da außerdem keines der beteiligten Institute ein Early Termination AVA (EAT) gemeldet hat, wurde diese Kategorie unterdrückt. Die Zerlegung von Unearned Credit Spread AVA und Investing and Funding Cost AVA in die Bestandteile Market Price Uncertainty (inkl. Close-out Costs) und Model Risk zeigt sich uneinheitlich. Drei Institute berechnen keinen MPU/COC AVA, sondern ausschließlich eine Modellrisiko-Anpassung für den UCS AVA. Umgekehrt ermitteln zwei Institute keine MOR AVAs. Lediglich zwei Institute weisen eine MOR- und eine MPU-Komponente aus, wobei erstere dominiert (im Mittel 52 zu 48 Prozent). Für den IF AVA berechnen lediglich drei der Institute überhaupt einen MOR-Anteil. Alle anderen Institute ermitteln lediglich eine MPU/COC-Komponente. Die Unterschiede zwischen den Instituten reflektieren wahrscheinlich die Uneinheitlichkeit der Methodik der CVA/ FVA-Berechnung in der Stichprobe. Abschließend zeigt Abb. 05 den für die (zukünftigen) Linienprozesse notwendigen, regelmäßigen Mehraufwand in Vollzeitäquivalenten. Die Mehrzahl der Institute rechnet mit einem geringen Mehraufwand.

Marktrisiko 29 Dimension „Methodik“ Die nachfolgenden Fragen wurden ausschließlich jenen Instituten vorgelegt, die den Core Approach anwenden. Soweit nicht anders angegeben, beziehen sich die Angaben daher auf eine Stichprobe von neun Instituten. Market Price Uncertainty und Closeout Cost AVA (MPU / COC) Zur Berechnung der MPU und COC AVAs müssen die Institute die 90 Prozent-Quantile der Geld- beziehungsweise Brief-Seite der Bewertungsgrößen (Valuation Inputs) heranziehen und deren Differenz zum jeweiligen Mittelwert mit der entsprechenden Sensitivität multiplizieren [EC 2015, Art. 9f]. Sechs der befragten Core-Approach-Institute nutzen vollständig oder teilweise die in Artikel 10 Abs. 2 eröffnete Möglichkeit, COC AVAs mit einem Wert von Null anzusetzen, wenn bei der Bestimmung der MPU AVAs auf einen Exit-Preis abgestellt wird. Die größte Herausforderung für die Institute im Kontext der Messung von MPU/ COC AVAs liegt in der Beschaffung der notwendigen Marktdaten. So haben mit zwei Ausnahmen alle Institute ihre Marktdatenversorgung in – in Summe – allen Asset-Klassen (mit Ausnahme von Rohstoffen) ausgeweitet, um den Anforderungen der Prudent Valuation gerecht zu werden. Es dominieren Zins- und Währungsdaten (siehe Abb. 06). Trotz dieser Maßnahmen greift mehr als die Hälfte der teilnehmenden Institute für mehr als 20 Prozent der Valuation Inputs auf Expertenschätzungen zurück, um das geforderte 90 Prozent -Quantil zu ermitteln. Abb. 08 gibt einen weiteren Überblick über die bereits umgesetzten oder erwogenen Maßnahmen der teilnehmenden Institute, um für Valuation Inputs ohne hinreichende Datenbasis ein 90 Prozent -Quantil zu ermitteln. Es dominiert die Nutzung einer Extrapolation aus anderen Instrumenten mit genügender Datenbasis, gefolgt von Expertenschätzungen und der Zusammenfassung ähnlicher Marktdaten zur Verbesserung der statistischen Aussagekraft. Artikel 9 Tz. 4 und 10 Tz. 5. der delegierten Verordnung sehen vor, dass verschiedene Valuation Exposures (Sensitivitäten gegenüber Valuation Inputs) zusammengefasst werden können, sofern durch diesen Prozess die P&L-Schwankungen bei vollem und bei reduziertem Sensitivitätsspektrum hinreichend stark korreliert sind. Der quantitative Nachweis dieses Sachverhalts hat über einen Zeitraum von 100 Handelstagen zu erfolgen und ist regelmäßig sehr aufwendig, eröffnet allerdings die Möglichkeit einer Optimierung der Belastung durch den MPU/ COC AVA [vgl. Wächter/Christ 2016]. Lediglich eines der teilnehmenden Institute nutzt diese Möglichkeit. Abb. 05 Abb. 06 3 Frage: „Wie hoch schätzen Sie den regelmäßigen Mehraufwand, der Ihnen durch die für die Prudent Valuation notwendigen Linienprozesse (zukünftig) entstehen wird?“ (13 Institute, Vollzeitäquivalente) 1 1 2 3 3 1 Nennungen 8 Model Risk AVA (MOR) Nach Art. 11 der delegierten Verordnung [EC 2015] sollen Institute einen Model Risk AVA entsprechend einem 90 Prozent-Konfidenzniveau für jedes verwendete Bewertungsmodell berücksichtigen. Dieser AVA deckt Bewertungsunsicherheiten aufgrund der Existenz verschiedener Modelle oder Modellkalibrierungen ab. Falls möglich, sind dabei verschiedene Modellansätze und Parametrisierungen in Betracht zu ziehen. Bezüglich der für (unabhängig von konkreter Betroffenheit) als einschlägig angesehenen Produktklassen ergibt sich ein 5 5 6 7 Keine Inflation CDS Aktien Volatilitäten Wertpapiere Zins 0 FTE < 1 FTE 1-2 FTE > 2 FTE Frage: „Für welche der folgenden Asset-Klassen haben Sie das Spektrum bzw. die Menge der von Ihnen bezogenen Marktdaten erweitert, um die Anforderungen des RTS hinsichtlich der Datenquellen zur Bestimmung eines 90%-Konfidenzniveaus zu erfüllen?“ (neun Institute, alle Core Approach, Mehrfachnennungen möglich) Fremdwährung

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