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RISIKO MANAGER 05.2019

RISIKO MANAGER ist das führende Medium für alle Experten des Financial Risk Managements in Banken, Sparkassen und Versicherungen. Mit Themen aus den Bereichen Kreditrisiko, Marktrisiko, OpRisk, ERM und Regulierung vermittelt RISIKO MANAGER seinen Lesern hochkarätige Einschätzungen und umfassendes Wissen für fortschrittliches Risikomanagement.

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24 firm Frankfurter Institut für Risikomanagement und Regulierung Regulierungstrends Wuermeling und die Rolle von Zentralbanken in Zeiten des Populismus Wuermeling findet deutliche Worte gegen Populisten und Fake News. Bildquelle: Deutsche Bundesbank/Nils Thies. In einer Rede beim Forum Bundesbank der Hauptverwaltung in Hessen sprach Joachim Wuermeling Anfang Mai über die Rolle der Zentralbanken in Zeiten des Populismus und der Fake News. Das Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank betonte, dass die Neutralität bzw. Unabhängigkeit und Faktenorientierung natürlich Gift für Populisten seien. Demnach gehe es ihnen um einfache Antworten oder Fake News. Die Ziele seien Emotionalisierung und Polarisierung. Und das Vorstandsmitglied führt fort: „Deshalb bedrohen Populisten zunehmend auch die Unabhängigkeit der Zentralbanken. Zentralbanken sind für diese offenbar so wichtig, dass populistische Parteien gerne auch bei der Besetzung der Top-Positionen mitreden wollen. Populisten bedrohen aber auch das zweite Markenzeichen der Zentralbank, die Faktenorientierung. Denn sachlich kommunizierende Experten und komplexe Argumente sind ein Gegenmittel zu emotionalisierten, ideologischen Kampagnen, wie sie Populisten brauchen, um ihre Unterstützer fehlzuleiten.“ Nach Wuermelings Auffassung stehe der Auftrag, der Status und die Arbeitsweise von Zentralbanken jeder Art von Populismus und Faktenferne diametral entgegen: „Wir sind unabhängig, verfolgen ein klares Ziel, das der Preisstabilität, und orientieren uns an Wirtschaftsdaten, fundierten Prognosen und wissenschaftlichen Erkenntnissen“, so das Vorstandsmitglied. Und er erklärt: „Wir versuchen, Ursache und Wirkung von Ereignissen in Volkswirtschaften zu erkennen, analysieren penibel ökonomische Vorgänge und leiten daraus unsere Maßnahmen ab.“ Weitere Informationen unter: www.bundesbank.de Kurz notiert: EU-Lobbyreport Europa unternehme zu wenig gegen den einseitigen Lobbyeinfluss von Konzernen. Zu diesem Ergebnis kommt der Ende April 2019 von LobbyControl veröffentlichte „EU-Lobbyreport“. In Sachen Lobbytransparenz sei Brüssel Berlin und anderen Hauptstädten Europas teilweise weit voraus. „Allerdings fehlen wirksame Regeln, um Konzerneinflüsse über einseitig besetzte Expertengruppen, unausgewogene Lobbytreffen oder informelle Kanäle zu begrenzen“, so LobbyControl in einer Presseverlautbarung. Weitere Informationen unter: www.lobbycontrol.de Risiken und Chancen von Kryptowährungen Die Diskussionen um das Für und Wider von Kryptowährungen halten an. Anlass dazu bieten unter anderem die extremen Kursschwankungen von Bitcoin & Co. mit teils massiven Ausschlägen nach oben und unten. Während Mitte Dezember 2018 der Kurs für einen Bitcoin auf etwas mehr als 3.100 US-Dollar abrutschte, kletterte die Kryptowährung nun wieder auf den Kurs von fast 8.000 US-Dollar für einen Bitcoin (Stand, Mitte Mai 2019). Zu Hochzeiten, im Dezember 2017, erreichte ein Bitcoin 20.000 US-Dollar. Mangelnde Skalierbarkeit und Kritik Wen wundert es, dass die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) die mangelnde Skalierbarkeit der digitalen Währungen bemängelt. Nach Aussagen der Neuen Zürcher Zeitung vom Juni 2018 lassen die BIZ-Autoren in ihrem Jahresbericht „kein gutes Haar an den Kryptowährungen“. Die Bundesregierung sieht in diesem Kontext Handlungsbedarf und setzt sich nach eigenen Worten „auf europäischer und internationaler Ebene für die Schaffung eines angemessenen Regulierungsrahmens für Kryptowährungen (…)“ ein. Eigene Initiativen gibt es beispielsweise bereits in Australien, Finnland und Kanada. Und auch manche Finanzexperten sehen das Kryptogeld kritisch. US-Investor Warren Buffet hält Kryptowährungen für wertlos, und das Handelsblatt titelte im letzten Jahr mit Bezug auf eine Kolumne des US-amerikanischen Ökonomen und Nobelpreisgewinners Paul Krugmann in der New York Times: „Nobelpreisgewinner Krugman hält den Bitcoin für Unsinn.“ Positive Signale pro Kryptogeld Demgegenüber sehen Länder, wie etwa Brasilien, Kryptowährungen gelassener entgegen. So lassen sich mittlerweile in der brasilianischen Supermarktkette „Oásis Supermercados“ die Einkäufe mit Kryptogeld bezahlen. Jüngst wurde bekannt, dass Kryptowährungen nun bei zahlreichen Händlern des „Flexa Network“ in den USA akzeptiert werden. Welchen Stellenwert digitale Währungen mittlerweile in manchen Ländern haben, zeigt sich unter anderem am „Fintech Festival“ in Singapur. Die Veranstaltung gilt als die größte ihrer Art und ist für Vertreter von Finanz-Startups, Blockchain-Experten und etablierte Banken sowie Digitalunternehmen ein fester Bestandteil im jährlichen Kalender. Dass diese Veranstaltung in Singapur stattfindet, ist nicht zufällig, unterstützt doch die Regierung den digitalen Fortschritt in allen Bereichen des privaten und öffentlichen Lebens mit einer klaren Strategie. Diese wäre mitunter auch in Europa wünschenswert. Denn Einzellösungen und nationale Alleingänge werden dem Thema nicht Herr, gerade weil eine digitale und eng vernetzte Welt nicht vor den Türen des eigenen Landes halt macht. Das heißt auch, die Risiken von Kryptowährungen zu erkennen, einheitliche Regelungen zu schaffen und gleichzeitig mögliche Chancen des Einsatzes auszuloten. Bildquelle: Andreas Eicher.

25 Ausgabe 05/2019 FIRM-News und Termine „Mein Geld“ Im Geldmuseum der Deutschen Bundesbank in Frankfurt am Main ist bis zum 15. Oktober 2019 eine Sonderausstellung mit dem Titel „Mein Geld“ zu sehen. Wie viel Geld habe ich zur Verfügung? Welche Möglichkeiten habe ich zu zahlen? Was muss ich beachten, wenn ich Geld spare und was, wenn ich mir Geld leihe? Diese und andere Fragen stehen im Mittelpunkt der Sonderausstellung. In den vier Themenbereichen HABEN, ZAH- LEN, SPAREN und LEIHEN sind Konzepte, Prinzipien und Informationen zum Umgang mit Geld in haptisch und interaktiv gestalteten Stationen direkt zu „begreifen“. Durch den Verzicht auf digitale Vermittlungsformen ermöglicht die Sonderausstellung ein besonderes Lernerlebnis. Die Stationen laden zum Experimentieren, Nachdenken und Diskutieren ein. Die selbsterklärende Ausstellung in deutscher Sprache ist in erster Linie auf Jugendliche ausgerichtet. Ein Begleitheft in englischer Sprache ist erhältlich. Weitere Informationen unter: www.bundesbank.de Bildquelle: Deutsche Bundesbank/Nils Thies Risikomanagement in Zahlen 4:0 … siegte der FC Liverpool gegen den FC Barcelona in der Fußball-Champions-League nach einer 0:3 Hinspiel-Niederlage und steht nun im Finale. 4 bis 12 Jahre Haft … muss eine deutsche Hochstaplerin in den USA absitzen. 134 Verfahren … mit Korruptionsbezug sind 2018 alleine bei der Berliner Staatsanwaltschaft eingegangen. 300 Milliarden US-Dollar … ist der Gesamtwert der US-amerikanischen Zollerhöhungen gegen chinesische Produkte. Datum Konferenz Ort Link 5. Juni 2019 NPL Forum 2019 Frankfurt am Main www.frankfurt-school-verlag.de 17. - 20. Juni 2019 Gartner Security & Risk Management Summit 2019 National Harbor (USA) www.gartner.com 23. - 28. Juni 2019 30th Annual ACFE Global Fraud Conference Austin (USA) www.fraudconference.com 10. - 12. Juli 2019 23rd International Congress on Insurance: Mathematics and Economics (IME 2019) München www.mathfinance.ma.tum.de

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