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RISIKO MANAGER 05.2016

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16 RISIKO MANAGER 05|2016 mehrheitlich staatseigene Unternehmen sind. Traditionell wurden Anleihen vieler dieser Unternehmen von Investoren als „Quasi-Staatsanleihen“ betrachtet, und relative Risikoprämien bewegten sich in eng definierten Schranken. Das hat sich in den letzten Monaten verändert. Als Folge des Ölpreisverfalls hat sich sowohl die Kreditwürdigkeit vieler erdölproduzierender Unternehmen als auch jene ihrer staatlichen Eigentümer verschlechtert. Das hat dazu gehführt, dass Investoren offenbar zunehmend die Fähigkeit und Bereitschaft von Staaten in Frage stellen, als implizite Garantiegeber für staatliche Unternehmen einzutreten. Obwohl hier eine Einzelfallbetrachtung notwendig ist, scheinen sich Risikoaufschläge für Staatsunternehmen zunehmend an der individuellen Unternehmensbewertung zu orientieren. RISIKO MANAGER: In Deutschland sind Energiedebatten meist wirtschafts- und umweltpolitisch fokussiert. Wird im angelsächsischen Raum die machtpolitische Dimension stärker berücksichtigt? Kolbe: Machtpolitische Einschätzungen spielen eine Rolle. Die Tatsache, dass sich die OPEC nicht auf Produktionskürzungen verständigen konnte, lässt sich sicherlich zum Teil auf machtpolitisches Kalkül zurückführen. Insbesondere gilt das wahrscheinlich für Saudi Arabiens Bestreben, Marktanteile zu sichern, gerade auch in Anbetracht der bevorstehenden Rückkehr Irans an internationale Märkte nach Aufhebung der Exportsanktionen. Und für Länder mit niedrigen Produktionskosten besteht generell ein Anreiz, Länder mit höheren Produktionskosten aus dem Markt zu verdrängen. Machtpolitische Motive sind hier sicherlich ebenso von Bedeutung wie wirtschaftliche. RISIKO MANAGER: Welche Abhängigkeiten sehen Sie zwischen geopolitischen Krisen und dem Ölpreis? Kolbe: Wie bereits eingangs erwähnt haben die geopolitischen Krisen nicht immer zu den Produktionsausfällen geführt, die man vielleicht befürchtet hatte. Das hatte zur Folge, dass „geopolitische Risikoprämien“ im Ölmarkt eher zurückgegangen sind. Interessant könnte allerdings die Frage sein, ob ein langer Zeitraum niedriger Ölpreise geopolitische Rivalen zu einer kooperativeren Politik zwingen könnte und die Suche nach Win-Win-Kompromissen ermöglicht. So könnte der Druck auf die Volkswirtschaften im Mittleren Osten, einschließlich Saudi Arabien, regionale Rivalen motivieren, eine kooperative Lösung der kostspieligen Konflikte in der Region zu suchen. Ein solches Szenario scheint zum jetzigen Zeitpunkt zwar noch sehr spekulativ, dennoch könnte so der niedrige Ölpreis langfristig noch weiterreichende positive Effekte haben, zusätzlich zu den niedrigen Verbraucherpreisen in Deutschland. Die Fragen stellten Frank Romeike und Matthias Scherer. Abb. 01 Ölpreis und Zinsaufschläge erdölproduzierender Unternehmen und Staaten in Emerging Markets 140 $/bbl 200 120 100 80 60 40 20 300 400 500 600 700 0 Jan 14 Mai 14 Sep 14 Jan 15 Mai 15 Sep 15 Jan 16 800 Brent - Ölpreis, LS Zinsaufschläge erdölproduzierender Unternehmen und Staaten in Emerging Markets (vs US Treasuries), RS Quelle: Barclays Research.

17 Aktuelle Länderratings von Fitch, S&P, Moody’s Land Fitch S&P Moody’s Rating Datum Rating Datum Rating Datum Eurozone Belgien AA 27.01.12 AA 28.11.11 Aa3 18.12.11 Deutschland AAA 10.08.94 AAA 09.12.09 Aaa 05.07.00 Estland A+ 05.07.11 AA- 09.08.11 A1 12.11.02 Finnland AA+ 11.03.16 AA+ 10.10.14 Aaa 04.05.98 Frankreich AA 12.12.14 AA 08.11.13 Aa2 18.09.15 Griechenland CCC 11.03.16 B- 22.01.16 Caa3 01.07.15 Irland BBB+ 05.02.16 A+ 05.06.15 Baa1 16.05.14 Italien A- 08.03.13 BBB- 05.12.14 Baa2 13.07.12 Lettland A- 20.06.13 BBB+ 10.06.13 A3 13.02.15 Litauen AAA 25.06.14 A- 11.04.14 A3 08.05.15 Luxemburg A 10.08.94 AAA 07.12.07 Aaa 28.07.99 Malta AAA 20.09.13 BBB+ 16.01.13 A3 14.02.12 Niederlande AA+ 10.08.94 AA+ 29.11.13 Aaa 20.07.99 Österreich BB+ 13.02.15 AA+ 13.01.12 Aaa 30.11.01 Portugal A+ 24.11.11 BB+ 18.09.15 Ba1 25.07.14 Slowakei BBB+ 08.07.08 A 13.01.12 A2 14.02.12 Slowenien BBB+ 17.05.13 A- 13.02.13 Baa3 23.01.15 Spanien B- 25.04.14 BBB+ 02.10.15 Baa2 21.02.14 Zypern AAA 03.06.13 B+ 24.10.14 Caa3 10.01.13 ESM AAA 08.10.12 kein Rating Aa1 30.11.12 EFSF AA+ 15.07.13 AA 08.11.13 Aa1 30.11.12 EZB N.A. N.A. AAA 28.01.99 Aaa 19.07.99 Europäische Union Bulgarien BBB- 09.11.08 BB+ 12.12.14 Baa2 22.07.11 Dänemark AAA 12.07.10 AAA 13.01.09 Aaa 23.08.99 Großbritannien AA+ 19.04.13 AAA 13.04.12 Aa1 22.02.13 Kroatien BB 08.08.14 BB 24.01.14 Ba1 01.02.13 Polen A- 18.01.07 A- 04.08.09 A2 12.11.02 Rumänien BBB- 26.06.12 BBB- 16.05.14 Baa3 06.10.06 Schweden AAA 08.03.04 AAA 16.12.09 Aaa 04.04.02 Tschechien A+ 04.03.08 AA- 24.08.11 A1 12.11.02 Ungarn BB+ 06.01.12 BB+ 20.03.15 Ba1 25.11.11 Europa Island BBB 14.02.12 BBB 17.07.15 Baa2 29.06.15 Norwegen AAA 13.03.95 AAA 09.07.95 Aaa 30.09.97 Russland BBB 04.02.09 BB+ 26.01.15 Ba1 20.02.15 Schweiz AAA 10.08.94 AAA 07.12.07 Aaa 20.07.99 Türkei BBB- 03.12.09 BB+ 19.02.10 Baa3 16.05.13 Ukraine CC 13.02.15 CC 10.04.15 Ca 24.03.15 G-7 Japan A 27.04.15 A+ 16.09.15 A1 01.12.14 Kanada AAA 12.04.04 AAA 29.07.02 Aaa 03.05.02 USA AAA 10.08.94 AA+ 06.08.11 Aaa 16.07.99 Angaben zum langfristigen Fremdwährungsrating – Datum nennt letzten Ratingänderungstermin – N.A. nicht verfügbar – Zusammenstellung Dow Jones Newswires – Quelle: Moody's, Fitch, S&P – Stand: 11.03.2016.

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