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RISIKO MANAGER 01.2018

RISIKO MANAGER ist das führende Medium für alle Experten des Financial Risk Managements in Banken, Sparkassen und Versicherungen. Mit Themen aus den Bereichen Kreditrisiko, Marktrisiko, OpRisk, ERM und Regulierung vermittelt RISIKO MANAGER seinen Lesern hochkarätige Einschätzungen und umfassendes Wissen für fortschrittliches Risikomanagement.

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42 firm Frankfurter Institut für Risikomanagement und Regulierung Wissenschaft & Regulierungstrends Neues Forschungsprojekt „Economics of Compliance with Constitutions“ Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und das National Science Center Polen (NCN) fördern ab Januar 2018 ein gemeinsames Forschungsprojekt an den Universitäten Hamburg und Warschau. Für das dreijährige Projekt „Economics of Compliance with Constitutions“ (ECC) wurden im Rahmen der Förderinitiative „Beethoven 2“ Mittel von insgesamt mehr als 450.000 Euro bewilligt. Ziel des Forschungsvorhabens: die Ursachen und Konsequenzen der unterschiedlichen Bindungswirkung nationaler Verfassungen zu untersuchen. Während Länder wie Dänemark oder Norwegen die in ihren Verfassungen festgelegten Regeln bis ins Detail befolgen, haben Studien gezeigt, dass andere Länder wie Pakistan, Russland oder Simbabwe nur wenige der Versprechungen umsetzen, die sie in ihren Verfassungen formulieren. Die Größe dieser sogenannten „de jure-de facto-Lücken“ unterscheidet sich weltweit stark und dennoch ist bisher wenig über sie bekannt. Prof. Dr. Stefan Voigt, Inhaber des Lehrstuhls für ökonomische Analyse des Rechts: „Wir freuen uns sehr über die Bewilligung unseres gemeinsamen Projekts. Die praktische Relevanz dieser Forschung für politische Entscheidungen kann in einer Zeit, in der Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in vielen Ländern der Welt herausgefordert werden, kaum überbewertet werden.“ Prof. Voigt ist Experte im Bereich der Verfassungsökonomik und leitet ECC an der Universität Hamburg. Katarzyna Metelska-Szaniawska, die das Team an der Universität Warschau leitet, ist Pionierin der ökonomischen Analyse von Verfassungen in Polen. Weitere Informationen unter: www.uni-hamburg.de Kurz notiert: Nobelpreis für Wirtschaft an US-Amerikaner Thaler Mit Richard H. Taler erhält der US-amerikanische Verhaltensökonom den Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften 2017. Der in Chicago lehrende Thaler wurde für seine Beiträge zur Verhaltensökonomik ausgezeichnet. Im Kern geht es um psychologische Faktoren, die hinter wirtschaftlichen Entscheidungen stehen. Der Preisträger sei ein „Pionier der Verhaltensökonomie“ und erhalte die Auszeichnung für seine Arbeit zum Verständnis der Psychologie der Ökonomie, so die Jury. Der Wirtschaftspreis ist mit neun Millionen schwedischen Kronen (rund 940.000 Euro) dotiert und wird am 10. Dezember in Stockholm überreicht. Neue Heimat für EBA Dombret sieht Frankfurt als erste Wahl für EBA. Bildquelle: Frank Rumpenhorst. Die Diskussionen um den Brexit reißen nicht ab. Die Verhandlungen stocken und sind für Beobachter eher ernüchternd. Viele Experten erwarten mittlerweile einen harten Brexit, der sowohl für die EU aber vor allem für das Vereinigte Königreich spürbare Folgen hätte. Im Zuge der zukünftigen Neuausrichtung im Verhältnis von der EU zu London forderte nun Bundesbank Andreas Dombret, Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank, in einem Gastbeitrag im Magazin Focus, dass die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) London verlassen müsse. Sie brauche nach Dombrets Worte eine neue Heimat. „Die EBA sollte nach Frankfurt kommen. Die Stadt ist nicht nur Heimat vieler internationaler Finanzinstitute, sondern auch der Europäischen Zentralbank, des Europäischen Ausschusses für Systemrisiken, der Europäischen Versicherungsaufsicht und der Bundesbank“, so Dombret gegenüber dem Focus. Nach seinen Worten müsse die Richtschnur für die Wahl des zukünftigen EBA-Standorts eine möglichst schlagkräftige, untereinander abgestimmte und effiziente europäische Aufsicht sein. Weitere Informationen unter: www.bundesbank.de Kurz notiert: Studie zu Standardmodellen im Spannungsfeld von Big Data Aktuell erarbeitet das Kompetenzportal RiskNET – in Kooperation mit der Management- und Technologieberatung BearingPoint – eine Studie zum Thema „Standardmodelle im Spannungsfeld von Risk Analytics und Big Data“. Hintergrund ist die Kehrtwende einiger Regulatoren mit dem Ziel, die Komplexität der Risikomodelle zu reduzieren und deren Vergleichbarkeit zu erhöhen. Demgegenüber müssen sich Finanzdienstleister auf neue Geschäftsmodelle im Zuge der Digitalisierung einstellen und zukunftsweisende Big-Data-Methoden zur Risikomodellierung und -analyse entwickeln. Inhaltlich soll unter anderem geklärt werden, ob eine regulatorische Kehrtwende hin zu Standardmodellen den Reifegrad des Risikomanagements tendenziell reduzieren würde und mit welchen neuen Methoden die Unternehmen arbeiten. Ein methodischer Ausblick sowie die Frage „Sind Banken kulturell und strategisch auf diese technologischen Veränderungen überhaupt vorbereitet?“ runden die Studie ab. Erste Ergebnisse werden Ende November 2017 veröffentlicht.

43 Ausgabe 01/2018 FIRM-News und Termine Handel muss dem Menschen dienen Fordert einen Richtungswechsel in der internationalen Handelspolitik, Hubert Weiger. Bildquelle: Puder. Anfang November stellten der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Transparency International Deutschland e.V, der Verbraucherzentrale Bundesverband, der Deutsche Kulturrat und der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft gemeinsam ein Konzeptpapier zur Debatte um eine künftige Handelspolitik vor. Die Mitglieder des TTIP-Beirats des Bundeswirtschaftsministeriums fordern in dem Papier von einer neuen Bundesregierung ein Umsteuern in der internationalen Handelspolitik. Handel und Handelsliberalisierungen sind kein Wert an sich, sie müssen den Menschen und ihren Lebensbedingungen dienen. „Ein Richtungswechsel in der internationalen Handelspolitik ist dringend erforderlich. Handelspolitik muss zur Entwicklung einer nachhaltigen Weltordnung beitragen und sich insbesondere den UN-Nachhaltigkeitszielen und dem Pariser Klimaschutzabkommen unterordnen“, fasst Hubert Weiger, Vorsitzender Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, die übereinstimmende Meinung aller Mitglieder zusammen. „Die neuen Koalitionäre müssen die Ausrichtung unseres Wirtschafts- und Handelssystem überdenken, auch im Hinblick auf die wachsende soziale Ungleichheit und den Zusammenhalt der Gesellschaft. Eine Debatte darüber ist überfällig, und es würde einer neuen Regierung gut anstehen, diesen Diskurs mit der Öffentlichkeit zu führen.“ Weitere Informationen unter: www.transparency.de Vom digitalen Kapitalismus Was passiert, wenn sich Unternehmen Menschheitsaufgaben zum Ziel setzen? Wie sieht eine Gesellschaft aus, in der das Internet zur Meta-Struktur einer neuartigen, digitalen Ökonomie wird? Fragen mit denen sich der Autor Timo Daum, Hochschullehrer in den Bereichen Online, Medien und Digitale Ökonomie, in seinem Buch: „Das Kapital sind wir“ beschäftigt. Demnach bedeute der digitale Kapitalismus immer weniger lebendige Arbeit. „Stattdessen halten wir, die User, ihn mit unserer Aktivität auf den digitalen Plattformen am Leben: User Generated Capitalism“, so zum Inhalt des Buchs. Und weiter: „Ein Heer von Mikro-Entrepreneuren, befreit von Festanstellungsverträgen und gesetzlichen Regelungen, versucht in den Prärien des digitalen Wilden Westens sein Glück: Jeder kann für fünfzehn Minuten ein Unternehmer sein! Und hält sich vielleicht zukünftig mit dem bedingungslosen Grundeinkommen über Wasser – dem mit Deregulierung und Vereinzelung bestens kompatiblen »Sozial«-System des digitalen Kapitalismus.“ Weitere Informationen unter: www.edition-nautilus.de Risikomanagement in Zahlen 2 Euro … ist der neue 100.000-Bolívar-Schein Venezuelas wert. 15 Monate … Gefängnis lautet das Urteil gegen den Ex-FIFA-Funktionär Costas Takkas wegen Korruption. 10.200 US-Dollar … verdienen Männer durchschnittlich mehr als Frauen (Basis: 144 Länder). 4,4 Milliarden Euro … kostet das teuerste Hochhaus der Welt in Hongkong. Termine Datum Konferenz Ort Link 1. - 2. Dezember 2017 Cryptocurrency World Expo Warschau https://cryptocurrencyworldexpo.com 4. Dezember 2017 Reshaping Financial Service London https://10times.com/reshaping-financial-services 5. - 6. Dezember 2017 Managed Markets Compliance Congress Philadelphia http://www.cbinet.com/conference/pc17394

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