Aufrufe
vor 4 Jahren

RISIKO MANAGER 10.2019

  • Text
  • Banken
  • Informationen
  • Beispielsweise
  • Parameter
  • Historical
  • Blockchain
  • Schadenanzahl
  • Unternehmen
  • Risiken
  • Risiko
RISIKO MANAGER ist das führende Medium für alle Experten des Financial Risk Managements in Banken, Sparkassen und Versicherungen. Mit Themen aus den Bereichen Kreditrisiko, Marktrisiko, OpRisk, ERM und Regulierung vermittelt RISIKO MANAGER seinen Lesern hochkarätige Einschätzungen und umfassendes Wissen für fortschrittliches Risikomanagement.

72

72 RISIKO MANAGER 10|2019 Rückblick: Risikomanagement-Konferenz 2019 von Union Investment Informationsasymmetrie als Ursache für Risiken Investmentchancen im konjunkturellen Spätzyklus: Unter diesem Themendach stand die vierzehnte Risikomanagement-Konferenz von Union Investment Anfang November in Mainz, zu der Union Investment-Vorstand Alexander Schindler institutionelle Investoren aus dem In- und Ausland begrüßte. Geht der Weltwirtschaft die Puste aus? Befindet sich Deutschland bereits in der Rezession? Welchen Spielraum haben die Notenbanken im Niedrigzinsumfeld noch? Und wie stark beeinträchtigt der aufkommende Protektionismus den freien Welthandel? Diese und weitere Fragen diskutierten über 300 Gäste in der Rheingoldhalle. Für Jens Wilhelm stehen die Kapitalmärkte im kommenden Jahr weiterhin im Spannungsfeld zwischen Geopolitik und Geldpolitik. Was die Geldpolitik angeht, so bleibt diese nach Ansicht des im Vorstand von Union Investment für das Portfoliomanagement zuständigen Vorstandsmitglieds weiterhin locker. Das Niedrigzinsumfeld dauere an, sagte er in Mainz. Die durch den Handels- und Zollstreit in diesem Jahr ausgelösten geopolitischen Belastungen dürften 2020 hingegen nicht weiter eskalieren, sondern voraussichtlich eher zurückgehen. Als Grund hierfür nannte Wilhelm die im kommenden Jahr anstehenden US-Wahlen. Für seine Wiederwahl sei Präsident Trump auf eine starke US-Wirtschaft angewiesen. Die schädlichen Auswirkungen des Handelskonflikts, auch für Amerika, würden ihn daher zum Einlenken im Handelsstreit bewegen. „Trump wird weiter auf China zugehen. Das sollte sich positiv auf die Weltwirtschaft auswirken“, so Wilhelm. Schwaches Wachstum, aber keine Rezession Trotz schwachen Wachstums geht Wilhelm von einer Verlängerung des globalen Konjunkturzyklus aus. Dafür sei vor allem die weiterhin robuste US-Wirtschaft verant- Union Investment-Vorstand Alexander Schindler begrüßt die Teilnehmer der Risikomanagement-Konferenz. Bildquelle: Union Investment.

Nachlese 73 wortlich. Sowohl der Konsum als auch der Dienstleistungssektor seien stabile Säulen. Und im Industriesektor zeigten sich Anzeichen einer Stabilisierung. „Für das kommende Jahr erwarten wir ein US-Wirtschaftswachstum in Höhe von 1,6 Prozent“, sagte der Kapitalmarktexperte. Von China seien allerdings anders als noch 2015 keine wirklichen Impulse zu erwarten. Das Land sei mit dem Umbau seiner Wirtschaft beschäftigt und werde 2020 beim Wachstum erstmals unter die 6-Prozent-Marke fallen. „China kommt diesmal nicht zur Hilfe“ dämpfte Wilhelm die Erwartungen. Auch die Eurozone komme als Motor nicht infrage, obwohl eine Entspannung im Handelskonflikt den europäischen Wirtschaften zugutekäme. Insgesamt dürfte das Wachstum hier bei 0,8 Prozent liegen. Nobelpreisträger Prof. George Akerlof referiert über Informationsasymmetrien. Vor dem Hintergrund des anhaltenden Konjunkturzyklus sollten Rentenanleger dort, wo Risiken gut bezahlt würden, weiterhin im „Risk-on-Modus“ agieren. Sichere Häfen bleiben nach Ansicht Wilhelms teuer. „Spread ist weiter der König“, sagte das Vorstandmitglied. Wichtig sei darüber hinaus, im Rentenmanagement künftig mehr Performancequellen zu nutzen. Gleichzeitig zeigte sich Wilhelm überzeugt: „Ohne die Aktie wird es schwer.“ Aktien seien derzeit, absolut betrachtet fair bewertet und böten eine hohe relative Attraktivität. Er riet seinen Gästen, durchaus zyklischer zu agieren. „Die Höchststände an den Aktienmärkten stehen noch aus“, sagte Wilhelm. Verbriefungen als Chance im Niedrigzinsumfeld Auf besonderes Interesse der Konferenzteilnehmer stieß der Vortrag von Christian Kopf, Leiter Portfoliomanagement Renten, und Alexander Ohl, Leiter Credit Solutions bei Union Investment. Sie stellten in Mainz eine Studie zur Anlageklasse der verbrieften Unternehmenskredite (CLOs) vor. Das Fazit der beiden Rentenexperten von Union Investment: Seit der Finanzkrise sorgen eine stärkere Regulierung und die Erfahrungen der Ratingagenturen dafür, dass durch Unternehmenskredite besicherte Verbriefungen heute konservativer strukturiert sind als zuvor. Dadurch lassen sie sich

RISIKO MANAGER

 

Copyright Risiko Manager © 2004-2017. All Rights Reserved.