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RISIKO MANAGER 08.2018

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BCM Kompass 2018 BCM –

BCM Kompass 2018 BCM – Vom integrierten Risikomanagement zum NFR-Bereich? Der BCM Kompass 2018 stieß auch mit seiner 9. Auflage auf gewohnt breites Interesse bei den BCM-Verantwortlichen aus 29 teilnehmenden Instituten. Das Teilnehmerfeld umfasst unter anderem sechs der deutschen Top-10-Institute nach Bilanzsumme; die Breite der teilnehmenden Institute erlaubt auch in diesem Jahr wieder interessante Auswertungen nach Vergleichsgruppen. In den vergangenen Jahren hat sich zunehmend eine positive Wahrnehmung des BCM durchgesetzt, was auf verschiedene Faktoren zurückzuführen ist: Zum einen auf die (erfolgreiche) tatsächliche Anwendung der Notfallkonzepte, zum anderen hat sich die Business Impact Analyse (BIA) als wichtige Informationsgrundlage für viele Fragestellungen inzwischen als funktionsübergreifend genutzte Methode etabliert. Aber auch Prüfungen der Aufsichtsbehörden trugen hierzu bei. In der Wahrnehmung von 79 Prozent der Teilnehmer haben Prüfungsumfang und -tiefe im letzten Jahr zugenommen. Damit erhöht sich dieser Wert noch einmal um zehn-Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Dabei umfassten die Prüfungen meist auch andere 2nd-Line-/ Non-Financial Risk (NFR)-Funktionen, beispielsweise Op- Risk-Management, Informationssicherheitsmanagement, Auslagerungsmanagement oder Compliance. Moniert wurde dabei häufig die mangelhafte Verzahnung der thematisch verwandten Funktionen. Stärkere prozessuale Verzahnung oder aufbauorganisatorische Integration? Keine ganz neue Feststellung, wie der Blick in die Historie des BCM Kompass zeigt: Bereits 2009 wurden in der ersten Auflage Abb. 01 100 % 90 % 80 % 70 % 60 % 50 % 40 % 30 % 20 % 10 % 0 % Instrument Kriterien zur Auswahl von Dienstleistern SLAs Anforderungen (Zeitfenster) Prüfmöglichkeiten Kosten Kein Einfluss Gering Mittel Groß Service des BCM Kompass damals 34 Teilnehmer nach der Verzahnung der BCM-Funktion mit anderen Risikomanagement-Funktionen befragt. Über die Jahre wuchs die Anzahl der Fragen mit der Bedeutung des Themas „Verzahnung“: Seit 2014 wird nicht nur das „Mit-Wem“ in der Studie betrachtet, sondern auch nach Intensität und Form der Realisierung der Verzah- Erfahrung & Größe Qualitätsnachweise Sicherheits- und Notfallvorsorgekonzept Referenzen Übungsmöglichkeiten Kommunikation 40 RISIKO MANAGER 08|2018 nung gefragt, beispielsweise durch Datenaustausch und gemeinsame Berichte. Dabei sind anhand des Mehrjahresvergleichs interessante Feststellungen zu treffen beziehungsweise Entwicklungen zu beobachten: » Der Kreis der NFR-Funktionen ist klar umrissen und mit dem BCM bereits seit Jahren mittelstark beziehungsweise

ERM 41 Ein weiteres Fokusthema des BCM Kompass 2018 ist die Einbindung von Dienstleistern in das BCM: Dieses Thema ist geprägt durch das verstärkte Interesse der Aufsicht an der Risikobeurteilung ausgelagerter Bereiche inklusive Weiterverlagerungen beziehungsweise an der Nutzung von Drittdienstleistern im Allgemeinen. Die Studie zeigt: Eine aktive Einbindung wesentlicher Dienstleister in die Abstimmung von Notfallplänen ist derzeit nur in knapp einem Drittel der Institute umgesetzt. Nur in gut einem Fünftel der Institute erfolgen gemeinsame Tests und Übungen mit wesentlichen Dienstleistern. Ursächlich ist hierfür aussagegemäß häufig die vertragliche Ausgestaltung der Auslagerungsbeziehung. Vor dem Hintergrund der aufsichtsrechtlichen Anforderunüberwiegend stark verzahnt. Der Verwendung unterschiedlicher interner Bezeichnungen für NFR-Funktionen Rechnung tragend, ist eine starke Verzahnung des BCM mit folgenden Funktionen umgesetzt: Informationssicherheit, IT-Risikomanagement, Auslagerungsmanagement und OpRisk-Controlling. »» Realisiert wird die Zusammenarbeit durch Datenaustausch und gemeinsam genutzte Methoden, soweit dies in Hinblick auf die Spezifika der jeweiligen Funktion sinnvoll erscheint, beispielsweise Detaillierung der erforderlichen Informationen und Datenstruktur. »» Interessant ist die wachsende Bedeutung der Prozesslandkarte als Drehscheibe eines zukunftsweisenden Non-Financial Risk-Managements. Gab vor vier Jahren nur knapp die Hälfte der Teilnehmer an, Prozesserhebungen gemeinsam mit anderen NFR-Funktionen zu nutzen, sind es im Jahr 2018 bereits über 75 Prozent. Dieser Trends spiegelt sich auch in den Kommentaren der Teilnehmer wider: Viele wünschen sich eine „stärkere Prozessorientierung“ bzw. sehen in einer einheitlichen Prozesslandschaft (end-to-end) die Basis für das BCM-System. »» Abgesehen von der Prozesslandkarte stagnieren jedoch die Realisierungsformen der Verzahnung hinsichtlich ihrer gemeinsamen Nutzung – anscheinend sind die verwendeten Taxonomien zu wenig einheitlich und die Reportinhalte zu unterschiedlich. Zudem fehlt in vielen Häusern immer noch ein ganzheitlicher Blick auf das Thema. Dieser ganzheitliche Blick wird ohne einen einheitlichen Auftritt aller NFR-Funktionen im Unternehmen auch nicht zu realisieren sein. Die unterschiedlich ausgeprägte, aber zunehmende prozessuale Verzahnung bedarf nun auch einer zum Institut passenden aufbauorganisatorischen Struktur. Dass hier unternehmerische Entwicklung und Wunsch der Aufsichtsbehörden zusammenkommen, zeigen auch die zahlreichen Anmerkungen und Kommentare der Teilnehmer. Befragt nach Trends und Herausforderungen der kommenden Jahre werden diese unter anderem in der „Umsetzung eines integrierten Risikomanagements, in dem alle Risikodisziplinen methodisch und datenbasiert miteinander verzahnt sind.“ [Teilnehmer BCM Kompass 2018, Landesbank] gesehen. Einzelne Marktteilnehmer haben bereits heute zahlreiche 2nd-Line-Funktionen in einem Bereich vereint – weitere werden ihre Aufbauorganisation in den nächsten Monaten anpassen und NFR-Bereiche etablieren. Die Frage nach der Umsetzung der Verzahnung wird 2019 anders gestellt werden müssen. Rolle des BCM bei der Beurteilung ausgelagerter Unternehmensbereiche Abb. 02 Feste Vertretung im Krisenstab Instrument 100 % 80 % 60 % 40 % 20 % 0 % PR / Öffentlichkeitsarbeit IT Personal Facility Management Vorstand Unternehmenssicherheit Organisation Risikocontrolling Revision Recht / Compliance Marketing Beschaffung / Logistik Strategie 2018 2017 2016 2014

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