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RISIKO MANAGER 08.2017

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24 firm Frankfurter Institut für Risikomanagement und Regulierung Das Ambiente des Veranstaltungsorts … gegen Risiken ableiten lässt. Seine Modellanalyse geht von einem Initialschock aus und berechnet, welche Auswirkungen sich hieraus für welche Bank im Netzwerk ergeben und wie sich der Schock im System ausbreitet. Eines seiner Ergebnisse: Wenn ein System nicht resilient ist, reicht selbst ein kleiner Schock, und der Zusammenbruch ist vorprogrammiert. Auf Basis des Modells könne aber jede Bank für sich nachvollziehen, welche Kapitalanforderung sie erfüllen müsse, um das Netzwerk widerstandsfähig zu machen, erläutert Meyer-Brandis und fügt an: „Wir können explizite Kriterien herleiten, die die Widerstandsfähigkeit eines Netzwerks aufzeigen.“ Klarer Mehrwert: Die Verknüpfung von Wissenschaft und Praxis Im Anschluss wurden alle Vorträge von einem Praxis- und Wissenschaftsvertreter diskutiert. So gab Prof. Christian Koziol von der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen den Impuls, wie sich Meyer-Brandis mathematischer Ansatz um eine ökonomische Perspektive ergänzen ließe. Und Jochen Peppel (Oliver Wyman) zeigte … bot jede Menge Platz für den Expertenaustausch und zum Netzwerken ...

25 Ausgabe 08/2017 am Abhängigkeitenmodell von Meyer-Brandis, welche Faktoren neben den direkt finanziellen noch für die Stabilität von Netzwerken herangezogen werden können. Ein wichtiges Element: wie sich solche Faktoren miteinander verknüpfen lassen. Mit der Frage, wie Preisblasen zu systemischen Risiken werden können, setzt sich eine empirische Analyse auseinander, die Simon Rother (Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn) vorstellte. Die anschließende Diskussion machte deutlich, dass das systemische Risiko schon im Aufbau einer solchen Blase entstehe und sich die meisten Akteure darüber auch bewusst seien. Die Analyse könne dabei helfen, ein Bauchgefühl quantifizierbar zu machen. Prof. Michael Torben Menk, Dozent für Risk Governance an der Universität Siegen, zeigte in seinem Vortrag die Anerkennung von Accounting Provisions als regulatorischem Eigenkapital auf. Wegen des ab 01. August 2018 geltenden Expected-Credit-Loss-Modells (IFRS 9) – und des zu erwartenden Anstiegs der handelsrechtlichen Risikovorsorge – würden sich bei derzeitiger Handhabung (Basel III) die aufsichtsrechtlichen Eigenkapitalquoten verringern. Sowohl für einen vom Baseler Ausschuss angedachten Übergangszeitraum von drei bis fünf Jahren als auch für die Phase danach skizzierte Menk mittel- bis langfristige Lösungsansätze. Dabei stieß er gleichzeitig die Diskussion an, ob und inwieweit speziell der Lifetime Expected Credit Loss die Eigenmittel von Banken belasten sollte oder eben nicht. Es entwickelte sich eine lebhafte Debatte mit durchaus kontroversen Auffassungen aus Wissenschaft und Praxis. Für Prof. Jan Pieter Krahnen, Goethe Universität Frankfurt, entwickelte in seinen Ausführungen ein Bild von den Interbanken-Forderungen und Verbindlichkeiten – gegliedert nach unterschiedlichen Fristen. Es stehe seiner Meinung nach außer Frage, dass der Interbankenmarkt ein Instrument sein könne, um Zinsrisiken einer Bank zu managen. Krahnen: „Wir wollen einen mikroskopischen Blick auf die Interbankenmärkte in Deutschland werfen.“ Hierzu steht für ihn unter anderem die Frage im Zentrum: „Haben sie in der Zukunft noch eine Bedeutung und, wenn ja, welche?“ Und Prof. Lutz Johanning von der Wissenschaftlichen Hochschule für Unternehmensführung (WHU) setzte sich mit der Frage auseinander, welche Rolle der Interbankenmarkt in Zukunft für das Risikomanagement überhaupt noch spielen kann. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch einen Vortrag aus der Praxis. Dr. Florian Roßwog von der DZ- Bank erklärte die Liquiditätssteuerung der DZ- Bank in extremen Marktsituationen. Seine Untersuchung zeigt, dass Verbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken erheblich an Bedeutung gewonnen haben. Für Franke wiederum zeigt sich: Die Verknüpfung von Theorie und Praxis erwies sich für die Teilnehmer der Fachkonferenz als klaren Mehrwert. Dies bestätigt auch Günter Franke: „Dieser Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis erweist sich als sehr fruchtbar, weil er die vielfach unterschiedlichen Sichtweisen verdeutlicht. Das macht es den Teilnehmern am Ende einfacher, die neuen Erkenntnisse aus der Forschung in ihr Bankenmanagement einzubringen.“ Und da wären sie wieder: Die Informationen, um Urteile bilden und Entscheidungen treffen zu können. Im Finanzumfeld ein entscheidender Faktor, dem die FIRM-Forschungskonferenz in diesem Jahr mit Wissen in Theorie und Praxis und der Verknüpfung beider Welten mehr als gerecht wurde. … der Risikomanagement-Experten – auf hohem Niveau. Auf ein Neues im kommenden Jahr zur FIRM-Forschungskonferenz 2018.

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