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RISIKO MANAGER 01.2015

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26 Ausgabe 01/2015 Mehr

26 Ausgabe 01/2015 Mehr als 300 institutionelle Investoren auf der diesjährigen Risikomanagement-Konferenz von Union Investment in der Rheingoldhalle in Mainz. Stefan Scholz, Leiter Finanzen & Treasury bei der Continental AG. Alexander Schindler und Jens Wilhelm, beide Vorstand Union Investment. Prof. Emanuel Derman lehrt an der Columbia University in New York. Umfeld zielführend sind, hat Jens Wilhelm, Mitglied des Vorstands von Union Investment, aufgezeigt. Und in drei Praxisberichten stellten Dr. Stefan Beiner, Leiter Asset Management & Stv. Direktor der Pensionskasse des Bundes Publica, Dr. Wolfram Gerdes, Vorstand für Kapitalanlagen und Finanzen der Kirchlichen Versorgungskassen KZVK und VKPB, und Stefan Scholz, Leiter Finanzen & Treasury der Continental AG, ihre Ansätze in der Asset Allocation vor. Herausforderung Niedrigzinsumfeld Investoren müssen sich auf eine lange Zeit niedriger Zinsen einstellen, so Alexander Schindler, Gastgeber der Konferenz und im Vorstand von Union Investment zuständig für das Geschäft mit institutionellen Kunden. Eine Einschätzung, die auch von vielen Teilnehmern der Risikomanagement-Konferenz geteilt wurde. In der elektronischen Saal-Umfrage bekundeten 41 Prozent der anwesenden Vertreter von Versicherungen, Banken, Pensionskassen und Unternehmen, dass die Niedrigzinsphase wohl auch noch die nächsten fünf Jahre andauern werde. Angesichts einer bescheidenen Rendite von derzeit etwa 0,8 Prozent für vermeintlich sichere zehnjährige Bundesanleihen muss ein Investor mittlerweile 72 Jahre warten, bis sich das eingesetzte Kapital verdoppelt hat, brachte Schindler das Dilemma der Branche auf den Punkt. Mit risikolosen Papieren lassen sich die Renditeanforderungen der institutionellen Anleger, die mehrheitlich um die vier Prozent Rendite benötigen, schon lange nicht mehr erfüllen. Der Renditehunger der Anleger ist vor diesem Hintergrund dramatisch gestiegen. Das belegt auch die traditionelle Investorenbefragung für die Risikomanagementstudie von Union Investment. Demnach gaben 19 Prozent der Befragten an, dass für sie die Rendite der wichtigste Aspekt bei ihrer Anlageentscheidung ist. Im vergangenen Jahr rangierte die Rendite als zentrales Anlagekriterium hingegen nur bei acht Prozent der Umfrageteilnehmer

27 Immer im Bilde mit 27 Blick ins Auditorium. Dr. Stefan Beiner, Leiter Asset Management und stellvertretender Direktor der Pensionskasse des Bundes Publica. Jens Wilhelm, Mitglied des Vorstands von Union Investment, zum Niedrigzinsumfeld: „Das ist nichts Zyklisches, sondern etwas Strukturelles“. Podiumsdiskussion: Dr. Stefan Beiner (Publica), Dr. Wolfram Gerdes (KZVK, VKPB) sowie Stefan Scholz (Contintental). an erster Stelle. Gleichwohl bleibt das Sicherheitsmotiv auch weiterhin für die große Mehrheit der institutionellen Investoren (64 Prozent) das dominierende Anlagekriterium. Vor einem Jahr galt dies allerdings noch für 79 Prozent der Befragten. Investmentumfeld und Wege aus dem Zinstal Die Zinsen in Europa bleiben bis auf Weiteres niedrig. Jens Wilhelm, Mitglied des Vorstands von Union Investment: „Das ist nichts Zyklisches, sondern etwas Strukturelles“. Das Zinsdilemma für die Anleger bleibt damit bestehen. Allerdings werden die EZB und die Fed in der Geldpolitik künftig getrennte Wege gehen. Während die Frankfurter Währungshüter wohl frühestens am Ende dieser Dekade an der Zinsschraube drehen werden, dürfte in den Vereinigten Staaten dieser Schritt bereits im 2. Halbjahr 2015 bevorstehen. Grund: die Unterschiede beim Wirtschaftswachstum in beiden Regionen. Während in der EU das wirtschaftliche Comeback auf sich warten lässt, zeigen sich die Konsumenten in den USA in guter Kauflaune, was sich auf das BIP-Wachstum deutlich positiv auswirken wird. So könnte dieses in Amerika im kommenden Jahr auf immerhin 2,7 Prozent steigen, was klar über dem Niveau in der Euro-Zone liegt, die nur ein Wachstum von 1,3 Prozent verzeichnen dürfte. Da mit den Zinserhöhungen festverzinsliche Anlagen in den USA an Attraktivität gegenüber Euro-Anleihen gewinnen, bestehen für eine weitere Aufwertung des US-Dollar gegenüber dem Euro relativ gute Chancen. Zwischenfazit: Mit Blick auf die Zinsentwicklung und das Wachstum haben wir es künftig mit einer Welt der zwei Geschwindigkeiten zu tun. Wilhelms Botschaft an die Investoren: Weg vom Home Bias und hin zu Internationalisierung der Kapitalanlage. Chancen sieht Wilhelm hier vor allem bei Aktien, die auch in den kommenden Monaten Zuflüsse verzeichnen sollten. Dies liegt unter anderem daran, dass viele Investoren planen, mehr in diese Assetklasse zu

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